2023 Winter

Carolinum Zeitschrift
Historisch-literarische Zeitschrift

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(39,06 MB)

88. Jahrgang Nr. 172

Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort Redaktionskollegium „Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen. . . . Guten Neujahrsmorgen . . .“ Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
  • Abitur 2023 - Rede des Schulleiters Henry Tesch „Sehr geehrte Absolventinnen und Absolventen des Gymnasium Carolinum, ich stehe heute vor Ihnen, um Ihnen zu gratulieren - zu gratulieren zu einem unglaublich wichtigen Meilenstein in Ihrem Leben: Ihrem Abitur. Sie haben in den letzten Jahren hart gearbeitet und viel gelernt, und nun haben Sie das Ergebnis Ihrer Anstrengungen erreicht. Ich möchte Ihnen heute einige Gedanken mit auf den Weg geben, die Ihnen helfen sollen, in Ihrer Zukunft erfolgreich zu sein: „Seien Sie neugierig. Das Lernen hört mit dem Abitur nicht auf - es geht ein Leben lang weiter. Seien Sie immer offen für neue Ideen und Erfahrungen. Entdecken Sie die Welt und alles, was sie zu bieten hat. Bleiben Sie neugierig, und Sie werden immer wieder aufregende und lohnende Dinge entdecken.“
  • Abiturrede der Schüler:innen Lilly Stahlknecht & Jelte Wenske Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer, Sehr geehrte Schulleitung, Sehr geehrter Herr Tesch, Sehr geehrte Eltern, Großeltern, Freundinnen und Freunde, Vielen Dank dass Sie heute hier sind! Es ist ein besonderer Tag für uns. Ein Tag, der Vergangenes abschließt, aber auch ein Tag, der den Anfang von etwas Neuem markiert. Manche von uns ziehen aus, andere bleiben hier. Manche von uns beginnen ein Studium, andere eine Ausbildung. Manche sind froh, dass ihre Schulzeit ein Ende nimmt und freuen sich auf neue Herausforderungen, andere machen sich Sorgen und brechen nur ungern ins Unbekannte auf. Jeden von uns unterscheidet so viel und doch ist der Aufbruch unsere Gemeinsamkeit.
  • Eine ganz besondere Begegnung mit Literatur – eine Kooperation der Buchhandlung von Grit und Peter Schmitt in Mirow mit dem Carolinum in Neustrelitz Henry Tesch Zum wiederholten Male arbeiteten Grit und Peter Schmitt mit dem Carolinum zusammen. Nachdem bereits vor 2 Jahren Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, in Mirow mit Autoren und Verlegern ins Gespräch zu kommen, wie man Schriftsteller wird, wie man einen Verlag findet und was es bedeutet, ein Buch herauszugeben, war im letzten Jahr der inzwischen verstorbene Autor und Regisseur Wolfgang Kohlhaase im Neustrelitz zu Gast und stand dem Auditorium der angehenden Abiturstufe Rede und Antwort.
  • Zukunft “Warum Krieg?” Pauline Fürstenberg Zukunft “Warum Krieg?” ist der Titel, unter dem ein Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Sigmund Freud veröffentlicht wurde. Diese Frage stellen sich Menschen in verschiedensten Positionen seit Jahrtausenden. Warum Krieg? Warum Willkür? Warum Grausamkeit, Leid und Tod? Ist es die Gier? Der Fanatismus?
  • Menschlichkeit im Krieg Paula Maria Walzer Sie huscht geduckt durch die dunklen Nebenstraßen. Im Kopf geht sie den Angriffsplan ihrer Heimatstadt durch. Wo werden heute Bomben hochgehen? Wie viele Terroristen sollen heute ihr Leben verlieren? Zu welcher Tageszeit wird der Militärkonvoi auf dem Sankt Lilia Square ankommen? Wann werden die Waffenlieferungen eintreffen? Sie versteckt sich hinter alten versifften Mülltonnen, als sie die charakteristischen kehligen Laute der Transtaniten wenige Meter entfernt vernimmt.
  • 1. MINT-Ehrung am Gymnasium Carolinum Julia Zwerg Endlich war es soweit, am 16.06.2023 wurden unsere MINT-Talente zum 1. Mal für Ihre Leistungen im MINT-Bereich während dieses Schuljahres 2022/23 gebührend gewürdigt. MINT steht für Mathematik - Informatik - Naturwissenschaft - Technik und fasst damit alle Bereiche zusammen, in denen sich Schüler*innen im naturwissenschaftlichen Bereich in Wettbewerben, AGs, Workshops, Camps und Studienarbeiten in ihrer Zeit am Carolinum engagieren können.
  • 17. International Summerschool Mensch & Natur Programm
  • Rede Summerschool Helene Kaanen & Tristan Gleitsmann Sehr geehrte Frau Professorin Jacobeit, sehr geehrter Herr Tesch, Sehr geehrte Schulleitung, Referenten und Referentinnen, Lehrerinnen, Lehrer sowie auch unsere Gäste, Liebe Mitschüler und Mitschülerinnen, heute ist das Ende der diesjährigen Summerschool zum Thema „Mensch und Natur“. Ein wirklich sehr interessantes Thema, wie wir finden. Der Mensch und die Natur. Zwei eigentlich ganz einfache Wörter, hinter denen sich so viel verbirgt, und welche beide so viel gemeinsam, aber gleichzeitig auch so wenig miteinander zu tun zu haben scheinen, oder gradezu im Konflikt miteinander stehen? Eine Frage, mit der wir uns nahezu täglich auseinandersetzen, doch in dieser Woche wurde unser Horizont erweitert und wir haben einen Einblick erhalten, wie groß und komplex dieses Thema, gerade im Zusammenspiel miteinander, ist. Dafür haben viele Vorlesungen und Seminare stattgefunden, welche alle einzigartig waren, und durch welche wir uns neues Wissen aneignen konnten und in unserem bereits vorhandenen Wissen bestätigt oder widerlegt wurden. Besonders die beeindruckende Themenvielfalt möchten wir im Folgenden Revue passieren lassen:
  • 100 Bilder für 100 Caroliner Die Kunstexkursion der 11. Klassen in die Neue Nationalgalerie Berlin Linda Perthen Zwei umfangreiche Ausstellungen erwarteten die Schüler:innen der 11. Klasse am 28.06.2023 in der Neuen Nationalgalerie in Berlin – „Die Kunst der Gesellschaft“ und „100 Bilder von Gerhard Richter“. Unweit vom Potsdamer Platz entfernt, befindet sich die Neue Nationalgalerie, die vom Bauhaus Architekten Ludwig Mies van der Rohe nach dem Prinzip „Less is more“ konzipiert wurde und sich international einen Namen gemacht hat als Museum für Moderne Kunst. Sechs Jahre lang wurde die Nationalgalerie behutsam von Star-Architekten David Chipperfield saniert, um die Kunst der Moderne auch weiterhin einem breiten Publikum zu präsentieren.
  • Kunst Projekte
  • Benedict Wells “Spinner” oder die Suche nach dem Sinn des Lebens Jane Dietel “Du spinnst wohl.” Wie leicht kommt uns dieser Satz über die Lippen und wir bezeichnen jemanden als ‘Spinner’. Für den Deutsch-Leistungskurs sollte dies jedoch in Form des gleichnamigen Romans von Benedict Wells eine besondere Erfahrung werden. “Endlich mal ein Buch, in dem wir uns mit unseren Gedanken, Sorgen, Ängsten und Problemen wiederfinden.” Verständlich, begleitet der Leser doch die Hauptfigur, Jesper Lier, eine turbulente Woche lang durch Berlin. Und dann immer wieder Entscheidungen, die getroffen werden müssen und die alles verändern können. Denn schließlich geht es um die Zukunft, die wartet und nicht um die Vergangenheit. So bleibt am Ende eines: “Das Dunkle in einem verschwand nicht, wenn man es ignorierte. Es verschwand, wenn man es ans Licht zerrte und mit anderen darüber sprach.” Da lag es nahe, als Aufgabe die Ereignisse der Woche in Form eines Leporellos zu gestalten und nachzuempfinden. Die Kreativität der SchülerInnen schien unerschöpflich und die Ergebnisse sorgten für Überraschung und Erstaunen bei den anschließenden Präsentationen.
  • Rezitatorenwettbewerb - 1. Platz "Eigene Texte" Elsa Neumann Ein Liebesbrief an die Angst Liebe Angst Zum ersten Mal begegneten wir uns in Klasse 5. Und bald in Klasse 7. Da hattest du mir deine ersten Liebesbriefe geschrieben Und bist immer bei mir geblieben. Mich fandest du anscheinend ziemlich toll. Wie, du, mein heimlicher Verehrer aussahst, das wusste weder ich, noch ein anderer nicht. Bis dahin konnte ich mich glücklich schätzen Doch bald kam es ans Licht.
  • Grau Pauline Fürstenberg Die Menschen sagen, traurige Welten seien grau. Aber wenn wir glücklich sind, verliebt, erstaunt oder rasend vor Wut, dann sind sie bunt und alle bunten Welten sind einzigartig. Warum sind alle tristen Welten grau? Oder warum sind die grauen Welten trist? Wenn wir Stätde beschreiben, dann sind sie manchmal grau. Sie sind grau, wenn sie schmutzig sind, gefährlich und hart, erbarmungslos und grausam. Die lebendigen, hektischen und wuselnden, die vielfältigen und interessanten Städte, die sind bunt. Voll Farbe ist das, was lebt. Aber was grau ist, das ist der Tod. Warum nur? Jeder liebt Farben, aber keiner mag Grau. Doch Grau ist auch
  • Verfolgung der Jungen Gemeinde 1952/53 – was geschah damals in Neustrelitz? Barbara Lange Die Aula war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Schulchor sang, feierliche Reden wurden gehalten. So wie in jedem Jahr war es auch an einem Juninachmittag 2013. Zu denen, die gleich ihr Abiturzeugnis erhalten würden, gehörte unsere Tochter. Neben ihr saß ihre Großmutter. 60 Jahre zuvor, 1953, war sie selbst Abiturientin, aber statt zusammen mit ihren Klassenkamerad:innen ihre Prüfungen zu absolvieren und das bestandene Abitur zu feiern, sah sie sich gezwungen, sich einen Job zu organisieren. Was war geschehen? Sie war Mitglied der Jungen Gemeinde, die der Regierung der DDR ein Dorn im Auge war. Bereits seit 1952 hetzte die SED-Führung gegen die Jugendorganisation der evangelischen Kirche und bespitzelte ihre Mitglieder.
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