2002 Sommer

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

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66. Jahrgang Nr. 128

Inhaltsverzeichnis
  • Gedicht Erhard Kunkel Fremder denke nicht / ich bin ein Grab aus Stein und Mörtel
  • Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung
  • Programm zum Treffen der Altschülerschaft vom 6. bis 7. September 2002
  • Plattdeutsches aus Neustrelitz von Karl Hacker Carl Friedrich Vahrenkamp Nicht mehr vielen Menschen in Neustrelitz sagt der Name Karl Hacker etwas. Er stammt aus Petershagen in der Nähe von Woldegk, wo er als Kind einer Tagelöhnerfamilie im Jahr 1878 geboren wurde und in dörflicher Umgebung unter Entbehrungen die ersten vierzehn Jahre seiner Kinder- und Jugendfreizeit verbrachte. Über diesen Lebensabschnitt hat er später im Rahmen seiner Erinnerungen "Ut Dörp un Stadt, Kasern un Schloss" in einem ersten Teil "Pappelsdörp" berichtet, der als Buch 1938 im Verlag O. Wagner, Neustrelitz, erschienen ist.
  • Ut Dörp un Stadt, Kasern un Schloss / III. In`n roden Frack (1. Teil) Karl Hacker 1. Ik mell mi bi de Großherzogin un ward as Lakai annahmen. An den 1. Oktober, den Dag nah min Ankuft in Nigenstrelitz, güng ik up't fienste anputzt rup na dat Schloß, wo ik mi Klock teihn melln süll. Mit sonne Vörstellung an en' Fürstlichen Hof is dat ne egene Sak. Wenn ik ok oft in dat Schloß kamen wier un vele Lüd dort kennte, so wull ik nu äwer ok rin in dat Gewes'. Vel dacht hew ik mi up dissen korten Gang nich, dor wier ok gor ken Tid to. Ik güng driewens tüschen de Posten dörch un ret de grote Glasdör up.
  • Generationen und Geschichte des Carolinums Karlheinz Gieseler Die Alt-Schülerschaft des Carolinums zu Neustrelitz hat den Wunsch geäußert, eine Gedenktafel im Gymnasium Neustrelitz anzubringen. Sie wollte damit der in den Kriegen gefallenen Caroliner gedenken, aber gleichzeitig auch an die Toten des Widerstandes gegen Hitler sowie an Willkür und Terror überstandener Diktaturen erinnern und mahnen, dass unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen immer auf der Hut sein muss, dass sich solche Schrecken nicht wiederholen.
  • Erinnerungen an den Großherzog Elisabeth Hochbaum Mein Name ist Elisabeth Hochbaum. Mein Vater war Beamter im Ministerium und ich bin 1902 in Neustrelitz geboren und habe dort eine glückliche Kindheit verbracht. Wir wohnten in der Töpferstraße 4. Ich habe die Höhere Töchterschule am Markt besucht und später das neuerbaute Lyzeum. Meine Mutter stammte aus Hohenzieritz, wo mein Großvater Grell Kunstschmiedemeister war, - in der Schmiede, die heute dem Gedächtnis der Königin Louise gewidmet ist. Das schmiedeeiserne Tor zum Tiergarten in Neustrelitz und die Neufassung des Lieblingsplatzes der Königin Louise im Park von Hohenzieritz erinnern an ihn.
  • Goede Gendrich - Chronist und Künder vom alten Mecklenburg Rolf Henning Die Werke des am 6. September 2000 im 88. Lebensjahr verstorbenen, aus Mecklenburg stammenden Dichters und Schriftstellers Goede Gendrich (mit bürgerlichem Namen Ludwig Dörbandt) haben nicht nur einen hohen Unterhaltungswert, sondern in weiten Teilen auch einen beträchtlichen Wert für die Geschichtsschreibung Mecklenburgs bis 1945. Ein erster geschlossener Überblick über sein Leben und vor allem über sein literarisches Schaffen ist an anderer Stelle erfolgt (Hennig, R.: Der Dichter und Schriftsteller Goede Gendrich [1912-2000]. Beitr. z. Jagd- und Wildforschung, Bd. 26, S. 495-504). Hier soll nur seine Bedeutung für Mecklenburg herausgestellt werden.
  • Pirckheimer und Neustrelitz - Mecklenburg-Strelitz als Gastgeber für Bücher-, Graphik- und Exlibrisfreunde Erhard Kunkel In der ersten Oktoberwoche 2001 trafen sich mehr als 100 Mitglieder der PirckheimerGesellschaft aus ganz Deutschland in Neustrelitz. Waren in den vergangenen Jahren Ziele der Zusammenkunft große Städte wie Berlin, Dresden, Leipzig, Nürnberg und Mainz, so entschied man sich im vorigen Jahr für die kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Pirckheimer-Gesellschaft, benannt nach dem Humanisten und Übersetzer Willibald Pirckheimer (1470-1530), Zeitgenosse und Freund des Malers Albrecht Dürer, wurde 1956 in der DDR gegründet. Ihre Gründungsmitglieder waren unter anderem der Graphiker Werner Klemke, der Kunstwissenschaftler Horst Kunze und der Schriftsteller Wieland Herzfelde. In der Pirckheimer-Gesellschaft begegnen sich Bücher- und Graphiksammler aus vielen Berufen, darunter Ärzte, Antiquare, Bibiliothekare, Buchhändler, Buchkünstler, Graphiker, Illustratoren, Ingenieure, Juristen, Lehrer, Verleger.
  • Über den Verbleib des Nachlasses von Dr. Piehler Der Vorstand Auf der Mitgliederversammlung am 7. September 2001 wurde über den derzeitigen Stand der Nachforschungen von Herrn C.-F. Vahrenkamp zum Verbleib des Nachlasses von Dr. Piehler berichtet. Die angekündigten weiteren Bemühungen waren ebenfalls erfolglos.
  • Vermischte Beiträge
  • Caroliner Detlev Witte mit dem ersten Deutschen Synchronpreis ausgezeichnet Lausitzer Rundschau Wer hat sie nicht im Ohr, die deutschen Stimmen von Robert de Niro oder Brad Pitt. Doch während sich die Originaldarsteller feiern lassen, bleiben die deutschen Synchronschauspieler meist im Hintergrund, meint die Berliner Firma auerswald concept. Sie initiierte deshalb die Verleihung des "Preises für Synchron".
  • Ravensbrückerin glaubt an das Gute - Zeitzeugengespräch am Gymnasium Carolinum Strelitzer Zeitung 18. April 2002 "Sie sind eine bewundernswerte Frau" - so fasste, eine Schülerin am Ende einer knapp zweistündigen Gesprächsrunde die Gedanken aller Anwesenden zusammen. Gemeint war Frau Dr. Wanda Poltawska, eine ehemalige Ravenbrückerin, die gemeinsilm mit ihrem Mann, Professor Poltawski und ihrem Enkel Adam am Neustrelitzer Gymnasium Carolinum weilte.
  • Herausforderung der besonderen Art für Gymnasiastin Elisabeth Hofmann In diesem Schuljahr wurde erstmalig durch den Rotary Club und den Rataract Club Neubrandenburg ein Rhetorikwettbewerb "Sprache in der Schule" für die Schülerinnen und Schüler der 11. bis 13. Klassen ausgelobt. Angesprochen waren die Gymnasien aus der Region Neubrandenburg, Neustrelitz, Friedland und Altentreptow.