Mit dem Projekt Schulwald Carolinum auf die Weltklimakonferenz

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Seit 2021 werden Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Carolinum im Rahmen des Projektes Schulwald Carolinum in das nachhaltige Management von Wäldern, Offenlandgebieten und Gewässern in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg integriert. In Form einer engen Kooperation mit der gemeinnützigen Stiftung „Wälder für Morgen“ übernehmen die Lernenden Verantwortung für ihren Schulwald, werden in Forschungprojekte integriert und können selbst eigene Projektideen zum Schutz der Umwelt und des Klimas umsetzen. Als Pilotprojekt für Bildung für Nachhaltige Entwicklung stellt nun die Projektleiterin und ehemalige Schülerin des Carolinum, Alexa Beaucamp, das Projekt vom Schulverein Carolinum e.V. auf der Weltklimakonferenz in Dubai vor.

„Nach ihrem Abitur am Gymnasium Carolinum im Jahr 2017 absolvierte Alexa ein freiwilliges Jahr in unterschiedlichen Naturschutzstiftungen in Deutschland und dem Redwood National Park in Kalifornien. Nachdem sie ihren Bachelor of Science in Umweltpolitik und Wirtschaft an der London School of Economics abschloss, absolviert sie nun ihren Master of Science in Nachhaltigem Wald- und Naturmanagement an den Universitäten Kopenhagen und Göttingen.“, sagt Vereinsvorstandsvorsitzender und Schulleiter Henry Tesch. „Seit 2022 bin ich Mitglied der Internationalen Forststudenten Organisation, IFSA (International Forestry Student Association) und engagierte mich an der Universität Göttingen als Teil des Komitees.“, ergänzt Alexa.

IFSA vernetzt Forstudenten aus über 60 Ländern und setzt sich mithilfe des Engagements ihrer lokalen Komitees an Universitäten weltweit für eine stärkere Wertschätzung von Wäldern und die Integration von Studenten in umweltpolitische Prozesse ein. „Im August dieses Jahres konnte ich bereits am 2-wöchigen Symposium von IFSA teilnehmen und reiste mit über 100 Mitgliedern der Organisation aus 40 Ländern durch Wälder Deutschlands. Auch dort hatte ich Gelegenheit, das Schulwaldprojekt vorzustellen und inititiierte Kooperationen mit Jugend-Umweltorgansiationen in Nigeria und den Phillippinen.“, sagt Alexa Beaucamp. Von insgesamt 10.000 Mitgliedern werden jedes Jahr Delegierte von IFSA auf die Weltklimakonferenz gesandt.

„Während sieben Delegierte in der letzten Woche den Auftakt machten, besucht Alexa nun mit sechs anderen Delgierten die zweite Woche der Konferenz, um die Verhandlungen zu verfolgen und auf sogenannten “Side events” der Grünen Zone das Schulwaldprojekt Carolinum vorstellen sowie eigene Erfahrungen teilen.“, erläutert Henry Tesch.

„Noch auf der Weltklimakonferenz wird sie in den kommenden Tagen gemeinsam mit der philippinischen Präseidentin von IFSA, Isabelle Dela Paz, eine Vereinbarung für eine zunächst 6-monatige Kooperation zwischen dem Projekt Schulwald Carolinum und IFSA unterzeichnen. Auch der gemeinsame Partner, das Europäsiche Forstinsitut, verbindet die beiden Initiativen. “Gemeinsam mit unseren Projektpartnern soll das Schulwaldprojekt Carolinum somit nicht nur Menschen unterschieldicher Generationen, sondern auch verschiedenster Länder und Regionen verbinden, um den globalen Umweltherausforderungen zu begegnen.“, machen Alexa Beaucamp und Henry Tesch deutlich.

“Es ist für mich eine unglaubliche Ehre und große Chance, als Absolventin vom Gymnasium Carolinum mit dem Projekt Schulwald Carolinum als Delegierte von IFSA auf der Weltklimakonferenz vertreten zu sein. Nun kann ich das, was ich während meines Studiums und im Rahmen des Schulwaldprojekts am Carolinum bisher lernen durfte, konkret anwenden!“, sagt die 24jährige Projektleiterin.

„Natürlich habe ich auch gemischte Gefühle, vor allem aufgrund des diesjährigen, sehr kontrovers diskutierten Veranstaltungsortes. Aber jetzt erst recht werde ich mein Allerbestes geben und mich dafür einsetzen, dass die junge Generation ein größeres Mitspracherecht in umweltpolitischen Entscheidungen erhält.”, so Alexa mit Nachdruck.

Ganz besonders betont sie, wie wichtig ihr die Schnittstellen zwischen praktischer Umsetzung und politischem Engagement sind. “Ohne dass ich vor Ort im Schulwaldprojekt Carolinum in das konkrete Handeln involviert und engagiert bin, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man einen Bezug zu dem behält, was regional gelöst werden muss.“, fügt sie hinzu.

„In Zeiten, in denen Ziele vereinbart und von Ländern weltweit unterzeichnet werden, muss gleichzeitig konkret die Umsetzung beginnen. Und in Zeiten, in denen die junge Generation auf die Straße geht und für die Zukunft demonstriert, sollte man ihnen eine konkrete Antwort geben – nicht nur in Form politischer Vereinbarungen, sondern in Form konkreter Projekte und Aktivitäten, in die sie involviert werden können. Auch wenn es ohne internationale Verhandlungen nicht geht, müssen Entscheidugnen national, regional und lokal umgesetzt werden! Genau an dieser Schnittstelle setzt unser Projekt Schulwald Carolinum an.“, verdeutlicht Alexa.

„Wir sind überzeugt davon, dass das Projekt ein Beispiel darstellt, wie junge Menschen langfristig und nachhaltig in Kooperation mit vielen Partnern hier vor Ort und weltweit mit der Natur in Berührung gebracht werden und in Entscheidungsprozesse integriert sind. Wir möchten außerdem zeigen, wie interdisziplinär ein Engagement für die Natur und Umwelt ist und sein kann.“, so Henry Tesch.

„Ich freue mich immer wieder über die kreativen Ideen der Schüler,“, äußert Alexa und beschreibt weiter „wir können so viel voneinander lernen! Die Erfolge, die wir mit dem Projekt bisher in unserer Region schon erzielen konnten, haben uns ermutigt, nicht aufzuhören und das Projekt immer weiter zu entwickeln. Umso mehr freue ich mich über die Möglichkeit, international von diesem positiven und ermutigenden Beispiel berichten zu dürfen, um andere zu motivieren und zu inspirieren, in ihren Regionen ähnliche Projekte zu starten.”

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