Unsere Zeitzeugen
von damals und heute

thumb image

Für alle Freunde des Carolinums gibt der Schulverein eine historisch-literarische Zeitschrift heraus. Die Zeitschrift ist auch als pdf-Datei zum Download verfügbar.

Das Gymnasium Carolinum wurde am 12. April 1795 durch Herzog Carl von Mecklenburg-Strelitz als Oberschule gegründet. Schon im Jahre 1804 zogen Schüler von der Oberschule direkt auf die Universität. 1809 wird von der „Gelehrtenschule“ gesprochen, und am 16. Oktober 1811 wird das Gymnasium offiziell von Herzog Carl mit dem Ehrennamen „Gymnasium Carolinum“ ausgezeichnet.

Nun regte sich der berechtigte Wunsch im Lehrerkollegium, durch Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten den Beweis der Ebenbürtigkeit gegenüber älteren Gelehrtenschulen zu erbringen. Alle zwei Jahre, manchmal auch jährlich, wurde durch Lehrer eine wissenschaftliche Arbeit publiziert, bis 1856 abwechselnd in lateinischer und deutscher Sprache. Ab 1820 wurden den Abhandlungen Schulnachrichten beigefügt. Diese Tradition hielt sich bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, danach erlosch sie an den Gymnasien allmählich und war ab 1928 ganz verschwunden.

Um Eltern und Erziehern der Schüler, die weit im Land verstreut wohnten, weiterhin einen Einblick in das schulische Leben, von Lektionsplänen über eingeführte Bücher und Lehrmittel bis hin zu den Abiturienten gestellten Aufgaben zu geben, und auch die ehemaligen Schüler, die oft mit Liebe und Dankbarkeit an ihrer Schule hingen, durch ein äußeres Band dem Gymnasium zu verbinden, war es das Bestreben des im Jahre 1925 unter dem Namen „Carolinum“ wiedervereinigten Gymnasium und des ihm einst entsprossenen Realgymnasiums, eine neue Zeitschrift herauszugeben.

1934 wurde die Altschülerschaft am Carolinum gegründet und wenig später – im Mai 1935 – erschien die Nummer 1 der „Caroliner Zeitung, Mitteilungen der Altschülerschaft des Carolinums zu Neustrelitz“. Bereits die ersten Hefte brachten literarische Beiträge und als etwas ganz Neues Bilder auf Kunstdruckseiten.

Die Caroliner Zeitung stellte auch im Verlauf des 2. Weltkrieges, trotz Auslagerung der Schule, trotz Papiermangels und anderer äußerst widriger Umstände ihr Erscheinen nicht ein; die letzten Nummern erschienen als „Feldpostbriefe der Altschülerschaft“ noch bis Juni 1944 (Nummer 18).

Nach Kriegsende wurde aus dem Carolinum die Erweiterte Oberschule „Clara Zetkin“, aus dem Schulgebäude ein „Haus der Offiziere“ und Lazarett der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

Anlässlich des Ehrenfestes „150 Jahre Gymnasium Carolinum“ 1956 traf sich die Altschülerschaft des Carolinums erstmals nach 1945 in Marburg. Mit der Herausgabe eines Jubiläumsheftes (Nummer 19/20) der Caroliner Zeitung nahm die Altschülerschaft die Tradition der Zeitschrift wieder auf. Aktuelle Schulnachrichten mussten notgedrungen entfallen, dafür wurden die Hefte nun genutzt, um das Band, das die Altcaroliner verbindet, über Ländergrenzen aufrecht zu erhalten oder neu zu knüpfen. Die Zeitschrift widmete sich verstärkt der heimatlichen Geschichte Mecklenburgs, der mecklenburgischen Landschaft und Natur. Sie öffnete den Weg zu Kunst und Literatur und wurde schon bald zur historisch-literarischen Zeitschrift des Mecklenburgers.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstand das Gymnasium Carolinum neu. Am 16. September 1991 gründete sich der Verein „Altschülerschaft des Carolinum e.V.“, welcher sich in seiner Satzung u. a. die Aufgabe stellte, „die Geschichte des Carolinums und der Region in einer historisch-literarischen Zeitschrift wissenschaftlich zu erforschen“.

Seit Sommer 2005 wird die Zeitschrift vom Schulverein Carolinum herausgegeben. Nachrichten aus dem Schulleben nehmen wieder einen breiten Raum ein. Schüler und Lehrer reflektieren über Alltägliches und Besonderes, auch „um Eltern und Erziehern der Schüler, die weit im Land verstreut wohnen, weiterhin einen Einblick in das schulische Leben … zu geben“, so wie es in den ersten Heften einst angestrebt wurde.

Wichtige Ereignisse aus der Historie des Gymnasiums finden ebenfalls Beachtung und schließlich stellt sich die Redaktion wie bisher die Aufgabe, „auch die ehemaligen Schüler … durch ein äußeres Band dem Gymnasium zu verbinden.“

Inzwischen erscheint die Zeitschrift voll in Farbe, mit einem umfangreichen Pressespiegel über das Carolinum im Anhang. Alle Hefte stehen dem interessierten Leser auch im Internet zur Verfügung.

Loading