1998 Sommer

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

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62. Jahrgang Nr. 120

Inhaltsverzeichnis
  • Einladung zum Carolinertreffen und zur ordentlichen Mitgliedsversammlung
  • "Prüf den Prof" als pädagogische Herausforderung Prof. Dr. phil. Ottmar Kliem Wie 3159 Studenten in Süddeutschland die Vorlesungen ihres Professors aus Neustrelitz bewerteten - ein persönlicher Beitrag zu einer aktuellen Diskussion. Die Diskussion um die Qualität der Ausbildung an deutschen Hochschulen und deren Bewertung ist in Deutschland nicht neu. Schon Schopenhauer hatte sich ironisch-sarkastisch zum Thema geäußert. Ähnlich, aber wegweisender als der Philosoph, konstatierte vor vier Jahren der Wissenschaftsrat in seinen zehn Thesen zur Hochschulpolitik.
  • Medaillenprägung aus Neustrelitz Gerhard Schley Etwas in Vergessenheit geraten ist ein Neustrelitzer Bürger, der sich aus geschäftlichen Gründen so nebenbei mit der Numismatik beschäftigte. Gemeint ist Carl Friedrich Michaelis, der am 30. Mai 1862 in Neustrelitz geboren wurde. Sein Vater war Gelbgießermeister. Carl Friedrich erlernte den Beruf eines Uhrmachers. Im Alter von 24 Jahren begann er mit Uhren, Spieluhren und optischen Geräten zu handeln. Das Geschäft verlief aber nur mäßig.
  • 93 Silbermünzen in Strelitz (Alt) gefunden Gerhard Schley Am Mittwoch, dem 15. Oktober 1997, kurz vor der Frühstückspause, fanden die Tiefbauarbeiter Stefan Kamens und Heiko Sonnenberg im Stadtteil Strelitz (Alt) von Neustrelitz in etwa 1,70 m Tiefe in einem tonartigen Gefäß 93 Silbermünzen. Baggerfahrer Rietz hatte am Weg zum Alexanderplatz zur Bachstraße einen Graben ausgehoben, in dem Versorgungsleitungen verlegt werden sollten.
  • Paul Steinmann (1888-1973) Biographische Anmerkung aus Anlaß seines 25. Todestages Peter Starsy Es gehört unstreitbar zu den Verdiensten dieser Zeitschrift, die Erinnerung an Persönlichkeiten wachzuhalten oder neu zu beleben, deren Leben und Wirken auf ganz besondere Weise mit dem alten Stargarder Land im mecklenburgischen Südosten verbunden war. Daß dabei die Jahre stets besonderes Gewicht erhalten werden, in denen diese Region das Kerngebiet des Strelitzer Landesteils von Mecklenburg bildete und mit begrenzter Selbständigkeit im Rahmen des spätfeudalen mecklenburgischen Ständestaates ausgestattet in bescheidenem Umfang eigene Geschichte schrieb, kann nicht überraschen. Eine Erinnerung an Dr. Paul Steinmann, einen der letzten großen Historiker und Archivare dieser Region, scheint legitim und anläßlich seines 25. Todestages überfällig.
  • Das Land Stargard - eine Begriffsbestimmung Paul Steinmann Die Begriffe »Land Stargard« und »Vogtei (Amt) Stargard« bedürfen einer näheren Erläuterung, zumal beide Begriffe gelegentlich miteinander verwechselt werden. Vor allem aber hatte der Begriff »Land Stargard« je nach den Zeitabschnitten einen verschiedenen Inhalt. Es gab ein Land Stargard im engeren Sinne, das zuerst die Urkunde vom 20. Juni 1236 als »terram Staregardensern« nennt, und ein Land Stargard im weiteren Sinne. Dieses entstand im Laufe der Jahrhunderte durch Angliederung oder Eingliederung weiterer Länder (terrae), Landesteile oder selbständiger Klöster und Komtureien an bzw. in die alte terra Stargard.
  • Burg Stargarder Impressionen Paul Steinmann Die zentrale Lage und die große Linie der Stargarder Landschaft erschließen sich völlig, wenn man sie vom Stargarder Burgturm herab betrachtet. Neubrandenburg mit seiner schönen Marienkirche und mit dem hochragenden Treptower Tor liegt fast zum Greifen nahe. Oft kann man die Marienkirche und die Fabrikschornsteine von Friedland sowie Woldegks Wahrzeichen, die drei hochgelegenen Windmühlen, deutlich erkennen.
  • Der Traumformer / Licht Christian Klager Jeden Abend, so gegen 21 Uhr, sah man ihn. Der alte Mann, dessen weiße, lange Haare durch den Wind verweht wurden, ging auch heute über die Straße. Er trug wie immer seine schwarze Kordhose und seine braune Lederjacke. Dazu hatte er eine große, schwere Tasche, so wie sie die Postboten tragen. Noch nie hatte den alten Mann jemand anders gesehen. Die Leute erinnerten sich, daß er schon immer alt gewesen war. Niemand kannte seine Lebensgeschichte, die sicher so geheimnisvoll war wie ein alter dunkler Dachboden, vielleicht aber auch so gespenstisch.
  • Wagnerpreis 1998 für Arbeit zu Blumenthal Nordkurier 15. Mai 1998 Maria Neuhaus, eine 23jährige Studentin aus Fulda, ist die Preisträgerin des Annalise-Wagner-Preises 1998. Mit ihrer Vordiplomarbeit: "Ein ehemaliger Neustrelitzer Bürger: Hans-Jürgen, Graf von Blumenthal (1907-1944), - war der militärische Widerstand im Dritten Reich eine zeitgemäße Form von Zivilcourage?" stellt sie eine brisante Frage voller Aktualität.
  • Das Gymnasium Carolinum informiert aus dem Schulbetrieb
  • Wege zum Gedicht? Berit Oebser; André Kunert; Sebastian Remmert; Nadine Gnefkow; Margot Krase Die Klasse 10/3 ist eine Schulklasse wie jede andere auch. Da gibt es einige kluge Köpfe, die herausragen und es immer wieder vermögen, ihre Lehrer zu überraschen durch kluge Gedanken. Und da gibt es andere, denen das Lernen Mühe bereitet oder deren Sinnen und Trachten auf ganz anderes gerichtet ist als auf angestrengtes Lernen.
  • Abiturienten und Abiturfeier des Jahrgangs 1997/98
  • Jens Mirow nimmt die Auszeichnung von 3 Abiturienten vor Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, sehr geehrte Lehrer, werte Gäste! Wieder einmal ist es soweit - ein Abiturjahrgang verläßt nach Jahren der Ausbildung am Gymnasium die Schule. Und wieder einmal wird die Stimmung unter den hier Anwesenden wohl zweigeteilt sein. Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen, sind sicherlich froh, nun einen Abschnitt in Ihrem Leben hinter sich zu lassen und sich zu neuen Zielen aufzumachen.
  • Festrede aus der Schülerschaft zur Überreichung der Abiturzeugnisse Sebastian Leschert Eigentlich hatte ich gedacht, daß die Abiturprüfungen schwer waren, aber hier vor Ihnen zu stehen und ein Resümee der vergangenen 12 Jahre zu ziehen, erweist sich ebenfalls als nicht gerade einfach. Sehr geehrte Damen und Herren, werte Lehrerinnen und Lehrer, liebe Mitschüler, liebe Eltern. Ich gebe zu, ich bin ein bißchen stolz darauf, daß mir die Ehre zuteil wurde, die Abschlußrede zu halten. Es waren 12 Jahre, die wir nicht vergessen werden und die in ihrer Einzigartigkeit wohl auch nicht wiederkommen.
  • Verabschiedung von Frau Deisinger und Frau Janosch "Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehn und haben sich, eh' man es denkt, gefunden." So heißt es in einem Gedicht Johann Wolfgang Goethes. Daß dieser Gegensatz zwischen musischer und naturwissenschaftlicher Betätigung nur ein Scheinwiderspruch ist, bewies dieser geniale Dichter und Naturwissenschaftler durch sein eigenes Wirken zur Genüge.
  • Strelitzer Damen in der Lüneburger Heide Horst Börjesson Letzten Sommer hatten meine Frau und ich das Vergnügen, eine Neustrelitzer Wandergruppe durch die Lüneburger Heide zu begleiten. (Der einzige Herr in der Runde wird Kavalier genug sein, die Überschrift zu verzeihen.) Die Leitung hatte Frau Lundbeck - meine verehrte Lehrerin an der Clara-Zetkin-Oberschule in den fünfziger Jahren.
  • Nach 40 Jahren erstmals wieder im Klassenraum Nordkurier, 6, Oktober 1997 Abiturienten des Jahrganges 1957 besuchen altes und neues Carolinum.
  • Klassentreffen (Abiturjahrgang 1951) anläßlich des Caroliner Treffens vom 7. bis 10. August 1997 in Neustrelitz Ilse Tesch An der Festveranstaltung zur Übergabe des Schulgebäudes GYMNASIUM CAROLINUM am 7. August 1997 in Neustrelitz konnten aus unserer Klasse nur Evi Mollé und ich teilnehmen. Es war eine sehr beeindruckende Feier, die viele Erinnerungen an unser früheres Schulleben weckte. Selten habe ich so gute Reden gehört wie an diesem Tag. Am ersten Abend beschlossen Evi und ich, zu dem ersten Treffen von Ehemaligen ins Carolinum zu gehen - eine weise Entscheidung, wie sich herausstellte, da wir unerwartet auf Ali Schmitz aus unserer Klasse stießen, der mit seiner Frau gekommen war, ohne daß wir voneinander wußten.
  • Schülerverzeichnis 1939-1944 Carl-Friedrich Vahrenkamp Wie bereits in dem Heft Nr. 117 - Winter 1996 - dieser Zeitschrift angekündigt, wollte ich versuchen, die Schüler des Carolinums ausfindig zu machen, die in den Jahren 1939 bis 1944 in diese Schule aufgenommen worden sind und zwar unabhängig davon, wie lange sie ihr angehört haben. Dank der aufgeschlossenen und intensiven Mithilfe einiger "Ehemaliger" war dieses trotz des langen Zeitablaufs jedenfalls für einige Klassen in einem nicht erwarteten Umfang möglich, so daß nunmehr das bereits bestehende Schülerverzeichnis vom 1. Dezember 1938 (in Nr. 8 der "Caroliner Zeitung", Heft Dezember 1938) für die folgenden Jahre bis 1944 ergänzt werden kann. Es schade, daß es offenbar nur eine Klassenaufnahme aus dieser Zeit gibt.
  • Klassenphoto 1g (1941) Norbert Randow Hier schicke ich Ihnen unser Klassenphoto (KJasse 1g, d. h. Gymnasium, altsprachlicher Zweig) mit Korl Klöhn, der unser Klassenlehrer war. Es wurde von dem Hofphotographen Rudolf Knöfel anl 16. Juli 1941 als Anerkennung für fleißiges Sammeln von Altmaterial angefertigt.
  • Silberne Ehrennadel der Landsmannschaft Mecklenburg für Günther Jonas Klaus Zerbel Für seine Verdienste um den Erhalt und die Umstrukturierung des Vereins "Altschülerschaft des Carolinums zu Neustrelitz e. V" wurde Herrn Günther Jonas am 12. Januar 1998 die silberne Ehrennadel der Landsmannschaft verliehen. In der Begründung heißt es: Über Jahrzehnte hat Herr Günther Jonas maßgeblich dazu beigetragen, daß der Verein "Altschülerschaft des Carolinums", anfangs als Verein in den alten Bundesländern, als solcher Bestand hatte und somit humanistisches Gedankengut bewahrt wurde
  • Medaillenprägungen zu Jubiläen Die Stadt Neustrelitz und der Landkreis Mecklenburg-Strelitz bereiten sich gegenwärtig auf zwei Jubiläen vor. 1999 begeht der heutige Stadtteil Strelitz-Alt sein 650. Gründungsjubiläum. Bereits vor 1316 gab es in Strelitz ein Schloß. Bewohnt wurde es von den Markgrafen Waldemar und Johann. 1328 war Otto von Dewitz Besitzer des Schlosses. Um 1278 war Strelitz noch ein kleines Dorf, das sich aber im Laufe der nächsten siebzig Jahre zu einer kleinen Ackerbürgerschaft entwickelte.
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