1995 Sommer

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

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59. Jahrgang Nr. 114

Inhaltsverzeichnis
  • 200 Jahre Carlinum - Programm der Festwoche - Schriftwechsel Carolinum-Kultusministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern
  • Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung - Tagesordnung
  • Das "Carolinum" - Versuch einer Zeittafel zur Geschichte des Gymnasiums Armgard Bentzin
  • Dokumente und ausgewählte Zeitungsausschnitte zur Zeittafel
  • Stiftungsurkunde
  • Landesherrlich bestätigtes Reglement für das Gymnasium Carolinum vom 14. April 1820
  • Der Neubau des Carolinums in Neustrelitz Ministerialrat Schondorf
  • Der Neubau des Carolinums - eine pädagogische Betrachtung E. Meyer
  • Aus der Ansprache von R. Hustaedt anläßlich der Einweihung des neuen Carolinums 1925 Roderich Hustaedt
  • Schulordnung für die höheren Schulen in Mecklenburg-Strelitz
  • 140 Jahre Carolinum in Neustrelitz Landeszeitung Nr. 227 vom 28.9.1935
  • Entlassungsrede des Oberstudiendirektors Piehier anläßlich der Abiturfeierlichkeiten von 1937 (aus: Caroliner Zeitung Nr. 4 Mai 1937) Piehler
  • Das Carolinum im Kriege (aus: Caroliner Zeitung Nr. 10, Dezember 1939)
  • Aus dem Leben der Schule (aus: Caroliner Zeitung Nr. 12, Januar 1941)
  • "Achtung, Achtung! Hier spricht der Schulfunk!" - Ein Beitrag zur Woche der Erziehung Kerber Zum Schuljahr 1953/54 erhielt unsere Clara-Zetkin-Oberschule eine Schulfunkanlage. In allen Klassen und auf dem Schulhof sind Lautsprecher angebracht, die einzeln und insgesamt eingeschaltet werden können. Im Senderaum befindet sich die Verstärkeranlage mit Radio, Plattenspieler, Mikrophon und Magnettonbandgerät. Mit Letztgenannten können Sendungen aus dem Rundfunk, vom Plattenspieler und direkt vom Mikrophon festgehalten werden.
  • "Wie sich Oberschüler ihr Erntefest verdienen" Norddeutsche Neueste Nachrichten, Oktober 1955 Oberschule Neustrelitz und volkseigenes Gut Warbende die beiden Begriffe sind mittlerweile nicht mehr voneinander zu trennen. Der Patenschaftsvertrag, der die Oberschüler mit den Landarbeitern verbindet, hat schon viele gute Früchte getragen. Gegenwärtig stellen sich die Jungen und Mädchen in den Dienst der Kartoffelrodung. Die Jugendlichen haben mit dem VEG Warbende einen Einsatzplan ausgearbeitet, nach dem sie sich in mehreren Einsätzen zur Verfügung stellen wollen.
  • Schüler bauen Lehrerwohnungen Zerbel Kürzlich wurde die Clara-Zetkin-Oberschule aufgerufen, sich am Bau von Lehrerwohnungen in Bergfeld zu beteiligen. Diesem Aufruf folgte bald die erste Klasse. Herr Direktor Hackbarth, Herr Kotzke und die Schüler der 12. Klasse nahmen mit Hacken, Schaufeln und Spaten die Ausschachtungsarbeiten in Angriff.
  • Eine ständige Verbindung mit der LPG Freie Erde 24. April 1958; Hackbarth Die Hauptaufgabe, die Lehrer und Erzieher im augenblicklichen Stadium der Entwicklung der allgemeinbildenden Schulen zu lösen haben, ist die Erziehung der Jugend zu einem sozialistischen Bewußtsein, also zum sozialistischen Denken und Handeln. Es ergibt sich, daß die aktive Teilnahme der Schüler am sozialistischen Aufbau und die bewußte Erziehung der Schüler zur sozialistischen Moral die Hauptfaktoren in diesem Erziehungsprozeß darstellen. Auch wir Lehrer an der Clara-Zetkin-Oberschule in Neustrelitz haben in der Vergangenheit entsprechend den gegebenen Möglichkeiten nach Wegen gesucht, der obengenannten Forderung gerecht zu werden.
  • Kostproben aus der Schülerzeitung der Clara-Zetkin-Oberschule 1954-1958 K. Dethloff; Marlene List; Detlef Kurzweil Man nehme eine Portion guter Laune, viel Humor, versetze sich in eine mit Rhythmen angefüllte Atmosphäre, vermischt mit Weinduft und Tabaksqualm, und man erhält ein Bild vom traditionellen Maskenball unserer Schule. Man nehme weiterhin eine äußerst kußsüchtige, trinklustige und vergnügungswütige Maskenschar und weiß, was am 18. Februar 1956 in der"Ora" los war.
  • Lehrerkollegium [Foto]: EOS Juni 1983, Lyzeum 1933, Realgymnasium, Gymnasium Carolinum 1925
  • Das Gymnasium Carolinum nach der Wende Georg Drauschke Um das Ansteigen der Schülerzahlen nach der Wende im Jahre 1990 am Gymnasium Carolinum richtig zu verstehen, muß zunächst einiges zur Schulstruktur in der damaligen DDR gesagt werden. Bis zum Ende des Schuljahres 1990 gab es in den heutigen neuen Bundesländern das einheitliche Schulsystem, d. h. alle Schüler wurden in der polytechnischen Oberschule unterrichtet, es gab keine Differenzierung.
  • Das Lehrerkollegium stellt sich vor Vorstellung aller Fachschaften jeweils mit Foto
  • Sanierung des "Carolinum" - 2. Bericht Helfried Blühdorn Die Neustrelitzer verfolgen weiterhin mit regem Interesse die Arbeiten der Sanierung des "Carolinums" am Glambecker See. Anfang März konnte ein entscheidender Abschnitt zur Sicherung der Bausubstanz abgeschlossen werden: Die gesamte Dachlandschaft war fertiggestellt. Die Strelitzer Zeitung berichtete am 6. März 1995 über dieses Ereignis mit der Überschrift: "Das kranke Kind hat eine Mütze auf." Von besonderem Interesse ist sicherlich die Wiederherstellung der Plattform im Mitteltrakt des Gebäudes, die vormals als "Sternwarte" diente. Zahlreiche Besucher haben zwischenzeitlich von diesem Punkt aus das eindrucksvolle Panorama der Stadt und der Seenlandschaft bestaunt.
  • Erinnerungen ehemaliger Schüler: Abitur 1945, Schuljahr 1946/47, Rückblende 1945-50, Erinnerung eines 1936 eingeschulten Caroliners Hanna Maria Kallus-Gotsmann; Arno Tamm; Annaliese Lemke; Clausjürgen Neitzel Als mir dieses Stichwort gegeben wurde, lief sofort ein Film in mir ab, in dem es allerdings erst ganz zum Schluß zum Zuge kommt. Damals fanden Schuljahresende und Prüfungen zu Ostern statt, und wir wären Ostern 1945 "dran" gewesen. Wir hätten es wohl gerade noch vor Kriegsende geschafft, aber ohne Rücksicht auf diesen bevorstehenden Abschluß wurden wir am 8. November 1944 in den Arbeitsdienst einberufen. An meine Gefühle darüber kann ich mich nicht mehr erinnern ob Freude, daß das Abi nun entfällt oder Wut, daß es einem einfach von oben her verpatzt wurde. Begeistert war ich jedenfalls nicht.
  • Das Gymnasium Carolinum informiert aus dem Schulbetrieb: Georg Drauschke
  • Festansprache des Schulleiters Georg Drauschke zur Abiturfeier am 23. Juni 1995 Georg Drauschke Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, mit dem heutigen Tag entlasse ich Sie, meine lieben Abiturientinnen und Abiturienten, als den 5. Absolventenlehrgang meiner Amtszeit als Schulleiter am Gymnasium Carolinum aus Ihrem langjährigen und für manche von Ihnen schon recht eng gewordenem Schülerdasein. Unwillkürlich zieht man einen Vergleich zu vergangenen Prüfungsjahrgängen und sucht nach Besonderheiten, die Ihren Jahrgang charakterisieren.
  • Erinnerungen von der Schülerin zu Lehrerin an den Kulturwettstreit Hilda Giesemann Wer wie ich gut 40 1ahre Erinnerungen an eine Schule hat, die ersten aus der Schülerperspektive von 1946 mit den Problem der Co-Education bis 1949 mit dem Abschluß durch Abiturprüfung, die späteren Erinnerungen ab 1953 aus dem Blickwinkel der jugendlichen, in 35 Arbeitsjahren allmählich alternden Lehrerin, kann wohl als Ausnahme zählen und sich je nach Qualität des eigenen Gedächtnisses an viele oder nur wenige herausragende Schüler- und Lehrerpersönlichkeiten oder Ereignisse erinnern. Eine objektive Wertung fällt schwer, da, wie eine alte Weisheit sagt, hinterher immer idealisiert wird aber für mich als Schülerin waren bedeutsam Obermusiklehrer Krietsch, der in uns Liebe zur Musik weckte und enorme Kenntnisse über Opern mittelte (vertretungsweise als Deutschlehrer auch Lyrik in sicher nicht vom Lehrplan vorgeschriebener Fülle), Zeichenlehrer Gotsman, der uns außer Kunstwissen auch die Liebe zur Natur und der Schönheit unserer Seenlandschaft lehrte, und Studienrat Ehrig, dessen ausgezeichnetem Englischunterricht ich einen großen Wortschatz und Kenntnis der wichtigsten Shakespeare-Dramen und Daten der englischen Geschichte verdanke.
  • Rede einer Abiturientin des Jahrgangs 1994/95 auf der Abschlußfeier am 23. Juni 1995 Kathleen Mann Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Abiturienten! Wer von uns, ist er ehrlich zu sich selbst, durchlebt diesen Tag im vollen Bewußtsein des Ereignisses. 12 Jahre, die einem mehr oder weniger in Erinnerung sind, sollen mit der heutigen Zeremonie einen würdigen Abschluß finden. Jeden von uns bewegen in diesem Moment andere Gefühle. Der eine freut sich bereits auf das vor ihm liegende, der andere ist noch dabei, die letzten Ereignisse zu verarbeiten.
  • Dankesworte des Schulleiters Georg Drauschke zur Verabschiebung der Kollegin Carola Fechner während der Abiturientenentlassung am 23. Juni 1995 Georg Drauschke Liebe Kollegin Fechner, am 10. Mai feierten Sie Ihren 60. Geburtstag. Heute habe ich mich einer Pflicht zu entledigen, der ich mit einem lachenden und weinenden Auge nachkomme. Mit einem lachenden Auge deshalb, weil ich mich freue, daß eine Kollegin, eine gute, vorbildliche Lehrerin bis zuletzt, sogar zwei Monate über den 60. Geburtstag hinaus, die kommende Zeit ohne Schulzwänge für sich nutzen kann.
  • Scheint es nicht manchmal, als gäbe es viele kleine Welten ...? Steffi Schadow Es war kein Novembertag, sondern mitten im Januar, als wir unsere Kunst- und Deutschexkursion unternahmen. Doch war der Tag, der uns also nach Berlin führen sollte - nicht minder grau und trübe als der Ankunftstag Heines in Deutschland. Eigentlich waren wir u. a. auf der Suche nach Spuren von Moses Mendelssohn, dem von allen Menschen - gleich welchen Standes sie waren und welcher Religion sie angehörten - wegen seiner Klugheit und als Mensch geachteten Juden.
  • Projekt "Ravensbrück-Spurensuche" Nora Vajen Angefangen hat es mit Jugendlichen, die im Unterricht mehr über das Leid in den Konzentrationslagern wissen wollten, .um es nicht zu vergessen. Sie hofften, daß ihre begonnene Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ravensbrück fortgeführt werden würde. Das war 1991. Im Sommer 1994 arbeiteten acht Schüler der 11. Klassen des Gymnasiums Carolinum im Rahmen einer Projektwoche in Ravensbrück.
  • Mit "Spurensuche"-Projekt Faschismus-Thema nähergekommen Strelitzer Zeitung "Ravensbrück-Spurensuche" heißt ein Projekt, mit dem sich insgesamt acht Schüler des Neustrelitzer Carolinums seit dem Sommer beschäftigt haben. Nach mehreren Besuchen und Recherchen, so im Archiv des einstigen Frauen-Konzentrationslagers, fanden sie zum Teil noch unveröffentlichte Dokumente und legten auf zu DDR-Zeiten nicht der Öffentlichkeit zugänglichem Gelände die Kellertreppe für das sogenannte Bad, in das die weiblichen Häftlinge nach ihrer Einweisung in das Konzentrationslager kamen, frei.
  • Am Carolinum gibt es viel Mut zu neuen Ideen Strelitzer Zeitung Wenn es am Carolinum ein Fach gibt, aus dem nachweislich jede graue Unterrichtsroutine gezogen ist, so ist es Englisch. Schüler fast aller Klassenstufen haben diese Erfahrung gemacht. Erst vor wenigen Tagen waren Prof. Jack Morrison und seine Ehefrau in der Schule zu Gast, um in verschiedenen Klassen von ihrer Arbeit in der Gedenkstätte Ravensbrück/Fürstenberg zu berichten, in der Mr. Morrison (Geschichtsprofessor) englische Führungen leitet.
  • Caroliner erobern Paris Strelitzer Zeitung 5. Mai 1995 Die seit zwei Jahren geplante Fahrt zur Partnerschule in Frankreich wurde jetzt für einige Schüler des Gymnasiums "Carolinum" endlich Wirklichkeit. Nach einer vierzehnstündigen Bahnfahrt wurden die Schüler in Juvisy, einem Vorort von Paris, von ihren Gastfamilien, bei denen sie während ihres Aufenthalts lebten und so ihre französischen Spachkenntnisse anwenden und erweitern konnten, freundlich in Empfang genommen.
  • Buchbesprechungen
  • Familiennachrichten
  • 25- und 40jähriges Abiturjubiläum
  • Abiturjahrgang 1995 [Klassenfotos]