1994 Sommer

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

Die komplette Ausgabe zum Download
(9,61 MB)

58. Jahrgang Nr. 112

Inhaltsverzeichnis
  • Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung
  • Protokoll über die Mitgliederversammlung 1993
  • Der "Caroliner" Walter Karbe beschreibt den Zierker See Christiane Witzke Vor 49 Jahren, wenige Monate vor Ende des 2. Weltkrieges, brachte der damals 68jährige Walter Karbe diese Gedanken zu Papier. Es ist einer von unzähligen Aufsätzen, in denen er sich mit seiner Heimat Neustrelitz beschäftigt. Karbe ist sieben Jahre alt, als sein Vater das Stadtgut "Marly" an der nach Berlin führenden Chaussee zwischen Neustrelitz und Strelitz pachtet. Seitdem fühlt sich der in der Mark Brandenburg Geborene mit Leib und Seele dem Mecklenburger Land verbunden.
  • Der Zierker See in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - eine Monographie Walter Karbe Im Vorfeld der Hauptendmoräne, die in der Richtung von Feldberg nach Kratzeburg das Land Stargard durchzieht, liegt der Zierker See als. der Rest eines einst viel größeren Staubeckens, das die Schmelzwässer des abtauenden Gletschers aufzufangen imstande war. Mit Hilfe der fast unverändert erhalten gebliebenen Uferhöhen läßt sich die ursprüngliche Größe des Beckens noch jetzt ohne Schwierigkeit erkennen. Während im Nordosten der Mühlenberg und das "Russische Lager" den Rand desselben bildeten, taten dies im Südwesten Brigen und Bute-Berg, während die Hochfläche von Rudow und die Marienhöhe die Nordwest-Südost-Ausdehnung bezeichnet.
  • Räuber Bute. Ein Bänkellied Waldemar Neubauer Räuber Bute, so die Überlieferung, war ein Mann, der sich in den Wäldern um Neustrelitz, speziell bei Prälank, versteckt hielt, weil er verfolgt wurde. Er soll einen Menschen getötet haben, was aber nie bewiesen worden ist. Aus seinem Versteck bei Prälank unternahm er Raubzüge und soll tatsächlich armen Leuten von seiner Beute st'ets etwas gegeben haben. Wo das Versteck von Bute gewesen ist, steht nicht fest. Über seinen späteren Verbleib ist ebenfalls nichts bekannt.
  • Siegfried Marcus, der österreichische Erfinder aus Mecklenburg Hermann Brandt Siegfried Marcus wurde am 18. September 1831 in der kleinen, aber schmucken mecklenburgischen Landtagsstadt Malchin gleich hinter dem Rathause als Sohn eines einigermaßen wohlhabenden Kaufmanns geboren. Auch die Mutter, Rosa gebe Philipp, entstammte einer Kaufmannsfamilie in Karlskrona in Schweden, und beide Eltern ermöglichten ihren drei Söhnen eine umsorgte Kindheit, zu der allerdings keine höhere Schule gehörte, da eine solche erst 1866 am Orte gegründet wurde.
  • Die Landwirtschaft in Mecklenburg in den dreißiger Jahren Rudolf Lessing Im Jahre 1931 kaufte mein Vater das Gut Godendorf, etwa 18 km südlich von Neustrelitz gelegen. Der Vorbesitzer, ein Herr von Bülow, mußte den Besitz aus wirtschaftlichen Gründen in der Zeit der damaligen Depression veräußern. Landschaftlich herrlich gelegen, war der Betrieb wegen des sehr schlechten Bodens ohne Zuschüsse nicht mehr lebensfähig, und mein Vater, der als Chirurg in Berlin in gesicherten Verhältnissen lebte, hatte Freude daran, dort zu investieren und die Wirtschaft wiederaufzubauen. Zu dem Besitz gehörten 150 ha Ackerland, 25ha Kiefernwald (ca. 30 Jahre alt), 25 ha Weide und 50 ha Wiesen, die zweimal im Jahr gemäht wurden.
  • Das Gymnasium Carolinum informiert aus dem Schulbetrieb Pilotprojekt Abi-Lager, Schulinterne Fortbildung am Gymnasium Carolinum, Besuch im Landtag in Schwerin, Reifeprüfung 1994 am Gymnasium Carolinum
  • Reifeprüfung 1994 am Gymnasium Carolinum 137 SchülerInnen des Gymnasiums Carolinum bereiten sich auf das Abitur 1994 vor. Vier schriftliche und mindestens eine mündliche Prüfung hat jede/r SchülerIn abzulegen. Alle Absolventinnen/Absolventen schreiben einen 300minütigen Aufsatz. Die anderen schriftlichen Prüfungen verteilen sich wie folgt:
  • Ansprache auf der Abitur-Abschlußfeier 1993 Thomas Liest Sehr geehrte Lehrer, liebe Eltern! Wir haben nun den Streß der Schule überwunden, die Zeugnisse wurden verteilt, d. h. wir haben unsere Reifeprüfung mit Erfolg absolviert. Doch die eigentliche Reife wird uns heute wohl kaum mit den Zeugnissen überreicht worden sein, ich denke, wir können uns den Worten Thomas Manns anschließen, der meinte: "Ich weiß auch nicht, ob ich heute reif bin. Vielleicht gehört zum Reifwerden ein ganzes Leben und Reifsein ist vielleicht erst das Reifsein zum Sterben."
  • Schülerzeitung Seit dem Herbst 1993 gibt es eine Schülerzeitung an unserem Gymnasium, eine Schülerzeitung, um deren Erscheinen sich seitens der Lehrer Herr Dirk Kollhoff verdient macht.
  • Auseinandersetzung mit Gewalt am Gymnasium Carolinum Am 24. Januar 1994 kam es im Schulteil2 (ehemalige Bürgerschule) zu einem Vorfall, der LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern und Teile der Neustrelitzer Öffentlichkeit erregte, bewegte, herausforderte. Was war geschehen? Am 24. Januar 1994, kurz nach 11.00 Uhr, drangen drei Jugendliche, die nicht zur Schule gehören, in das Teilgebäude 2 ein. Die Schülerin D. G. und der Schüler M. U. aus der Klasse 10/5 zeigten dann in der Pause auf den Schüler M. D. aus der Klasse 10/4, der daraufhin von den "Eindringlingen" so brutal zusammengeschlagen wurde, daß er mit dem Krankenwagen des ärztlichen Notdienstes zur Notaufnahme ins Krankenhaus gefahren werden mußte. Die Polizei wurde benachrichtigt. Von einem der Jugendlichen wurden die Personalien aufgenommen, die anderen beiden kamen vorübergehend auf die Polizeistation, da sie sich nicht ausweisen konnten.
  • Vom Haus der Offiziere zum "Neuen Carolinum" Dr. Michael Körner 7 Monate ist es her, daß das HdO durch GUS-Truppen geräumt wurde. Äußerlich ist im Hinblick auf ein neues Gymnasium "Carolinum" an dem altehrwürdigen Gebäude noch nichts zu sehen. Doch seit Anfang 1993 sind viele bauvorbereitende Schritte getan worden. Nun kann es 1994 richtig losgehen. Passiert ist viel, doch zufrieden können wir noch nicht sein. Trotz ungeklärter Eigentumsverhältnisse wurde bereits im März 1993 ein formloser Antrag auf Schulbauförderung an das Kultusministerium gestellt.
  • Sanierung des "Carolinums" am Glambecker See Helfried Blühdorn "Erinnerung und Vorfreude", so lautete die Überschrift in der Zeitungsmeldung vom 7. September 1993, als Altschülerschaft und Förderverein das Carolinum am Glambecker See besichtigten. Einige Monate sind vergangen, und nüchterne Realität beherrscht die angestrebten Sanierungsarbeiten für das ehrwürdige "Carolinum", welches - so hoffte man - im April 1995 wieder seiner Nutzung als Gymnasium (wenigstens in Teilbereichen) zugeführt werden sollte.
  • Vermischte Beiträge
  • Bauen am Carolinum kann endlich beginnen Strelitzer Zeitung, 30. April 1994 Die drei Millionen Mark, die bisher noch für den Beginn der Bauarbeiten des Carolinums fehlten, sind jetzt offiziell vom Kultusministerium in Schwerin bestätigt worden.
  • Familiennachrichten