1981/1982 Winter

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

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45. Jahrgang Nr. 86

Inhaltsverzeichnis
  • 11. Carolinertreffen in Marburg vom 5. - 7. September 1981 Uns Caroliner verbinden schon viele Erinnerungen mit der schönen Stadt Marburg, wo wir uns vom 4. - 6. September bereits zum 11. Male trafen. Fast alle diese Treffen standen im Zeichen goldener Herbsttage mit ihren in später Blüte prangenden Gärten, die sich an den Hängen des Schloßberges bis hinunter in die alte Stadt ziehen. Diesmal war das im Stadtteil Marbach gelegene Hotel 'Berggarten' das Ziel der aus allen Himmelsrichtungen anreisenden alten Schüler und ihrer Freunde. Dort fand, nachdem zuvor eine Sitzung des Vorstandes abgehalten war, anschließend die Mitgliederversammlung statt, die von Botschafter a. D. Otto E. Heipertz in Vertretung für unseren Vorsitzenden Landessozialgerichtsrat a.D. Peter Heitmann geleitet wurde.
  • Rückblick Unsere Altschülerschaft ist ein Teil unserer alten Schule und setzt sie als weiterwirkendes Element im ideellen geistigen Raum hier im geschichtsträchtigen Marburg fort. Schon in den 30er Jahren wuchs der Gedanke des Zusammenhalts. Diese Entwicklung, die sich in den ersten 18 Heften der damaligen Caroliner-Zeitung offenbarte, wurde alsbald durch die furchtbaren Kriegsereignisse unterbrochen, die manche Klassenjahrgänge dahinrafften. Die Nachkriegsereignisse mit viel Not und Existenzverlust ließen dann Jahre vergehen, bis es zu einer Neubesinnung kam. Diese bahnte sich seit 1954 an, angeregt auch durch die Mecklenburger Heimattreffen in Ratzeburg, wo sich nach und nach auch ehemalige Caroliner einfanden.
  • Begrüßungsworte zum Gesellschaftlichen Abend aus Anlaß des 11. Caroliner-Treffens Otto E. Heipertz Wir sind hier in festlicher Runde zusammengekommen, um bei Tanz und Unterhaltung den gesellschaftlichen Teil unseres 11. Caroliner-Treffens zu begehen. Schon die hinter uns liegenden Veranstaltungen - der Festgottesdienst in der Elisabethkirche und der Festvortrag in der Alten Aula - haben uns unser gemeinsames Erbe, unsere gemeinsame Ausgangsbasis zum Bewußtsein gebracht: unser geliebtes Carolinum und seinen Standort Neustrelitz. Beide gehören unlöslich zusammen, und wohin auch in diesen Tagen unsere Gedanken gehen mögen, sie kehren doch immer wieder nach Neustrelitz zurück.
  • Predigt in der Elisabeth-Kirche Leppin Liebe Gemeinde! Sie sind hier zusammengekommen, nun schon zum 11. Carolinertreffen hier in Marburg, und begehen das 25jährige Bestehen Ihrer Vereinigung. Sie halten die Erinnerung wach an die Schule, in der Sie in jungen Jahren für Ihr ganzes Leben geprägt worden sind und führen die Geschichte Ihrer Schule weiter. Zwar - so sagte es Ihr Vorsitzender Herr Heitmann schon 1970 am 18. September hier in Marburg - "Dem Namen und der Zielsetzung nach besteht das Gymnasium Carolinum nicht mehr". Aber Geschichte hat ja ihren Sitz und Platz nicht nur darin, das Einrichtungen so, wie sie einmal gegründet worden sind, unverändert weiterbestehen und weiterlaufen.
  • Zur Gründungsgeschichte der Stadt Waren Hans-Joachim Deppe Die Vorgeschichte dieser mecklenburgischen Stadt liegt weitgehend im Dunkeln. Nur wenige Spuren führen in die ferne Vergangenheit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung, von der das Gebiet der Umgebung der Stadt möglicherweise betroffen ist, stammt aus dem Jahre 955 n. Chr. Im Oktober dieses Jahres zog ein großes Heer von rund 60 000 Mann aus Deutschen, Böhmen und Slawen unter Kaiser Otto d. I. nach Norden und trug die Fackel des Krieges in das Land der Wenden.
  • Vor 50 Jahren - Ein Rückblick "dieser Oberprima" auf ihre alte Schule [Güstrow] Ulrich Abraham Wie es zu der Bezeichnung "Diese Oberprima" gekommen ist, erinnere ich mich nicht mehr. Fest steht, daß einer unserer Lehrer ohne einen besonders schwerwiegenden Anlaß unserer Klasse, dem Abiturienten Jahrgang 1931 der Güstrower John-Brinckmann-Schule, diesen Zusatz verlieh, den wir 11 Jungen und 4 Mädels aus einem gewissen Korpsgeist aufgegriffen und festgehalten haben. Ein Ausbund von Unruhe stiftenden Schülern waren wir trotz gelegentlicher harmloser Quertreibereien gewiß nicht; den Begriff "antiautoritär" gab es in unserem Wortschatz nicht.
  • Die Kraniche [Gedicht] Fritz Hagemann Und ich kann es nicht vergessen, / Sie trompeteten Tag und Nacht, / Und immer hat mich ihr Ziehen / Wehmütig und glücklich gemacht.
  • Friedländer Geschehnisse zwischen 1839 und 1870 in der Darstellung des Burschenschafters Heinrich Arminius Riemann (1. Teil) Eberhard Piersig Unter den Beständen des Landeskirchlichen Archivs Schwerin befinden sich die Abschriften der Kirchenbücher der St. Mariengemeinde zu Friedland ab 1803. Sie enthalten für die Zeit von 1839 bis 1870 im Anhang eine einmalige Quelle, nämlich eine jährlich geführte Chronik der Stadt Friedland. Verfaßt worden ist diese Chronik von Heinrich Arminius Riemann, der von 1835 bis 1872 Pastor an dieser Gemeinde war.
  • Otto Ludewig - Ein Rostocker Schiffsbaumeister Hans-Günther Wentzel Seine Schiffe hatten einen guten Ruf. Wagemutige Schiffer und Mannschaften führten diese Erzeugnisse Mecklenburgischer Schiffbaukunst hinaus über alle Meere, ja in alle Erdteile. In den kulturellen Aufzeichnungen wird fast nur von Dichtern, Malern, Schriftstellern und sonstigen Künstlern gesprochen. Leider wird jedoch übersehen, daß als Kulturträger auch die Schiffahrt zu allen Zeiten für das Wohl des Vaterlandes beigetragen hat.
  • Der Kaufmann [Gedicht] Friedrich v. Schiller Wohin segelt das Schiff? Es trägt sidonische Männer, / Die von dem frierenden Nord bringen den Bernstein, das Zinn.
  • Berühmtes Original - Aufrechter Mann - Katsushika Hokusai (1. Teil) Gerd Tolzien Katsushika Hokusai ist in der westlichen Welt und heute wahrscheinlich auch im Fernen Osten der populärste Vertreter der japanischen Malerei. Doch seine Popularität hat ein zwiespältiges Gesicht. Denn während die Maler des Abendlandes, des abgebrauchten Formenkanons der Renaissance überdrüssig, durch die Begegnung mit dem Schaffen japanischer Holzschnittmeister, vornehmlich eben Hokusais, geradezu in einem Taumel der Begeisterung gerieten, galten Hokusais Malereien, besonders aber seine als Mangwa verbreiteten Zeichnungen bei seinen kultivierten Landsleuten als eine jeder ernsthaften Betrachtung unwürdige, ausschließlich für den Pöbel bestimmte Massenproduktion.
  • Die Bahn und der rechte Weg LAO-TSE Wahres Wort ist unschön, / Schönes Wort ist unwahr.
  • Ausflug an den Plauener See 1926 [Klassenfoto] Math. Lorenz, Renate Wiebe, Frau Kosminski, Gertrud Dunker, Herr Dr. Kosminski, Inge Staecker, Mienchen Bierstedt, Litti Stahmer, - Michaelis, Irmg. Ebelt, - Heidenreich, 12 ?, Ruth Beese, Rosem. Käse, Thea Richter, Irmi Zeplin, Annel. Lemke, Evi Rohrbeck, Irmg. Wilken, Liesel. Ganschow, Sohn Kosminski, Gis. Rosenheiner, Lisa Meden.
  • De Boxkampf Rudolf Wildberg De Meckelbörgers sünd urige Lüüd. Dat weet jeder, de se kennen deiht. Ober ook in Pommern gift dat son Originals. Dat vertellte mi mien Schwager Ernst, as wi nülichs tosamen seeten.
  • Friedrich der Große als 26jähriger an seine Mutter Babetta Gogl Die deutsche Literaturgeschichte hat bisher immer noch einen weiten Bogen um die Dichtkunst Friedrichs des Großen geschlagen, und die Gedichte des Königs sind im Volke niemals recht bekanntgeworden. Das ist zu bedauern, denn abgesehen von dem antiken Beiwerk und den Namen seiner Freunde und Verwandten, mit deren die Gedichte reichlich versehen sind, und die uns heute nichts mehr zu sagen haben, tragen die Dichtwerke einen hohen sittlichen Wert.