1976 Frühling

Carolinum
Historisch-literarische Zeitschrift

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(41.) 40. Jahrgang Nr. 74

Inhaltsverzeichnis
  • Zum 200jährigen Geburtstag der Königin Luise von Preußen, Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz Peter Heitmann Zu den hervorragenden Frauengestalten der Geschichte, die nicht nur durch ihre äußere Erscheinung, sondern auch durch ihre Gemüts- und Geistesgaben und durch ihre Haltung bedeutenden Einfluß auf ihre Umgebung und auf das Zeitgeschehen ausübten, gehört Königin Luise von Preußen. Sie wurde am 10. März 1776 im Alten Palais zu Hannover geboren, wo ihr Vater, der später regierende Herzog Carl von Mecklenburg-Strelitz - Gründer unseres Carolinums - als hannoverscher Feldmarschall und Gouverneur wirkte.
  • Glückwunschschreiben des Marschall Blücher an den Herzog Carl von Mecklenburg-Strelitz ... aus Anlaß seiner Ernennung zum Generalleutnant. Das Original des Briefes befindet sich beim Staatlichen Archivlager in Göttingen, dem wir für die Veröffentlichung danken.
  • Friedrich Wilhelm Buttel / Fortsetzung Annalise Wagner Profanbauten in Neustrelitz - Das Neustrelitzer Schloß und seine Bauten auf der Schloßfreiheit - Fast alle Herzöge der Strelitzer Dynastie ließen das Schloß nach ihrem Geschmack und dem zeitgenössischen Stil umbauen und innenarchitektonisch verändern. So auch Großherzog Georg (succ. 1816-1860), der dann die klassizistischen Veränderungen seines Vaters in größerem Stil fortsetzte und zwar "unter dem Eindruck einer aus dem KIassizismus zum Schinkelschen Programm führenden Formensprache." So hatte anfangs, also vor 1820, Chr. Ph. Wolff die Leitung der architektonischen Umbauten und nach dessen Tod begann Buttel das Werk fortzusetzen.
  • Heinrich Tessenow 1876 -1950 Roderich Schröder Zweimal im Jahr findet sich ein Kreis von Freunden und Schülern zusammen, um des Architekten und Lehrers zu gedenken, von dem sie glauben und wissen, daß er in seinen Arbeiten so Vorzügliches geleistet und in seinen Schriften für die Zukunft Richtungweisendes gesagt hat, daß man aus dieser Quelle immer wird schöpfen können. Diese Verehrung und Ehrung zugleich gilt dem Architekten und Städtebauer Heinrich Tessenow.
  • "Hegel war mein Freund" Hans-Ewald Wohlfahrt Durch meinen Großvater, Geheimer Hofrat Ewald Wohlfahrt, Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Neustrelitz, bin ich in den Besitz zahlreicher Familienpapiere gekommen, die er, sein Vater und Großvater sorgfältig aufbewahrt haben. Aus diesen Urkunden, Briefen und Bildern konnte ich die wichtigsten Daten unserer Familiengeschichte entnehmen, wertvolle Hinweise über Charakter und Lebensart dieser Männer.
  • Die Kandidatur des Rostocker Theologen Heinrich Müller für das Hauptpastorat an der Hamburger St. Katharinenkirche Helge Bei der Wieden Am Himmelfahrtstage (19. Mai) des Jahres 1664 verstarb Dr. theol. Johannes Corfinius (Korff), Hauptpastor an der St. Katharinenkirche zu Hamburg. Daraufhin wählte man einen Ausschuß, dem ein Ratsherr und zwei Kirchengeschworene angehörten, der die Wahl des neuen Hauptpastors vorbereiten und geeignete Kandidaten benennen sollte. Er reiste im November zunächst nach Stade und dann nach Mecklenburg und Pommern, um Erkundigungen einzuziehen und um die möglichen Bewerber sich näher anzusehen. Das Ergebnis seines Auftrages war ein Wahlaufsatz mit den Namen: Dr. Ottonis zu Stade, Dr. Heinrich Müller zu Rostock, Dr. Christian Kottholt zu Rostock, Dr. Goesmann zu Stralsund, Dr. David Klug zu Wismar, Magister Balthasar zu Stralsund, Magister Wendt zu Lübeck und Dr. Sieber zu Greifswald.
  • Walther Gothan, der Botaniker "unter Tage" Gerhard Böhmer Walther Gothan wurde am 26. August 1879 zu Woldegk in Mecklenburg als Sohn eines Töpfermeisters geboren. Er hat während seiner vielseitigen Ausbildung stets mit finanziellen Sorgen zu kämpfen gehabt. Schon seine Dissertation über die Anatomie lebender und fossiler Koniferenhölzer hat ihn international bekannt gemacht. Seit 1913 widmete er sich der Paläobotanik, jener Wissenschaft, die sich mit der Pflanzenwelt zurückliegender Jahrmillionen beschäftigt, in denen unsere Kohlenlager entstanden sind.
  • Gedicht [seiner Gönnerin Annalise Wagner] Karl Nahmmacher Wie ist die Welt doch wunderbar! / Da ist der Himmel sternenklar! / Da sind die Bäume, höchgebor'n / aus einem einz'gen Samenkorn!
  • "Ick segen die Landwirtschaft..." Helmut de Voss Landwirtschaftliches in Reuters Schriften, Festansprache anläßlich der Verleihung des Ehrenbriefes der Fritz-Reuter-Gesellschaft e. V. am 17. November 1975 in Lübeck.
  • Fritz Reuter, Klaus Groth, J. Brinkmann - die Wiedererwecker der plattdeutschen Dichtung Karl Nahmmacher Während in anderen Gegenden Deutschlands der Dialekt des Landes von allen Schichten im täglichen Leben gleicherweise gesprochen wurde - auch von den gelehrtesten Leuten, sprachen bei uns in Mecklenburg die einen Hochdeutsch, die anderen nur oder vorwiegend Plattdeutsch, wenigstens in der Familie und mit Gleichgestellten. Und die Plattdeutschen hatten nun leider oft den Verdacht, daß sie schon wegen ihrer Sprache nicht recht "für voll angesehen" wurden. Das war aber ein ganz unbegründetes Minderwertigkeitsgefühl. Das Plattdeutsche ist eben nicht ein Dialekt, sondern ein gleichberechtigter deutscher Sprachstamm, der auf der Lautstufe des Urdeutschen stehengeblieben ist, von dem sich das Hochdeutsche durch die sog. Lautverschiebung abzweigt.
  • Abendfrieden [Gedicht] Klaus Groth Dei Welt is rein so sachen / As leg sei deip in Drom. / Man hürt nich wein' noch lachen, / Sei's lising as ein Born.
  • Bibliographie zur Theatergeschichte von Mecklenburg-Vorpommern seit den Anfängen professioneller Schauspielkunst / Fortsetzung Bärbel Rudin
  • Australische Short-Stories Hans Georg Heun Noch vor 10 Jahren konnte ein Buch von Peter Grubbe erscheinen mit dem herausfordernden Titel "Der vergessene Kontinent" und dem Zusatz "Australien - Neuseeland im Schatten Asiens" (Hamburg 1965). Zu Beginn unseres Jahrhunderts hätte man die Überschrift "Der vergessene Kontinent" wohl kaum beanstandet. Man kannte zwar die großen Städte Sydney und Melbourne, wußte aber kaum etwas von ihrem Hinterland. Australien ist weit weg, 'down under', sagte man in Europa.
  • De Strom Rackert [Gedicht] Otthinrich Müller-Ramelsloh He huult mi dat Geweten wach, / De Storm in de Nacht! / He rackert mi den Slaap weg! / Und denn kamen de Gedankens: / Gistern, / Dat harrst Oi sporen künnt, / Wier nich nödig wen!
  • Wandtellers Ulrike Richter Wi Meckelbörger weit'n all, dat dat in uns schönes, süns so fruchtbores Land die "grise Gegend" gifft. Dei Buern, dei dor lävt'n un wirkt'n, wirn arm un ehr sandigen Dörpern leg'n oft wiet af von Stadt un Bahnhoff. Dei Ackerwirtschaft würd mit die oft einzige Koh bedräb'n un Pierd gev dat in dat ganze Dörp kum. Würd doch einmal een Besorgung in dei nächste Stadt notwennig, denn würd dei Koh för denn Wagen spannt un in 4 bet 5 Stunn hard man denn Weg schafft.
  • Geschlechter Friedrich Giese Aus euren Gräbern steigt ihr ewigen 'Schrittes, Väter, / starkragende meines Geschlechts, / Vorväter aus allen Tagen. / Mit Willen entläßt euch die Erde; nicht hindert / sie euch, die euer war.
  • Bücher und Buchbesprechungen
  • Dr. med. Günther Pohl - 60. Geburtstag und 30 Jahre Arztpraxis Diese beiden in seinem Lebens- und Berufsablauf denkwürdigen Jubiläen konnte unser Vorstandsmitglied Dr. Günther Pohl im großen gesellschaftlichen Rahmen in Bochum festlich begehen. Außer allen Familienangehörigen hatten sich viele Freunde, Kollegen, Repräsentanten von Dienststellen und Verbänden sowie Abordnungen seiner Schützenbrüder eingefunden. Unsere Caroliner waren durch Robert Buhrow, Dr. Walter Lehmbecker, Otto Putzierer, Michel Ludewig, Heino Dieckmann und Peter Heitmann vertreten.
  • Schulausflug zum Schweizerhaus bei Serrahn am 23. oder 29. Mai 1939 - Klasse VI [Foto] Emil Dreyer, Gerhard Reinke, Wolfgang Schmidt-Mumm, von Arnswaldt, Siegfried Steinführer, Fritz Krey, Günther Seidel, Heinz Rassow, Horst Ries (gef. in Rußland 1943), Willi Dreyer, Thiessen, Dicker Weissbach (gef. in Rußland), Ulli Parnow, Walter Drescher (gef.), Heino Dieckmann.
  • Heimatliches Wiedersehen mit der alten Mühle Herbert Klitzing Es war eine kleine, im Tollensetal gelegene Wassermühle. - Vor Jahren zog es mich dorthin zu dieser Stätte meiner Kindheit, welche ich bis zu meinem 12. Lebensjahr dort verlebte. Nun war ich mit dem Fahrrad gefahren und sah von der Mühle nur noch eine kleine Ecke Felsenwand. Wie oft hatten wir Müllerskinder hier am plätschernden Mühlenbach gespielt und dem sich ächzend drehenden Mühlenrad zugesehen.