1965/1966 Winter

Das Carolinum
Blätter für Kultur und Heimat

Die komplette Ausgabe zum Download
(31,47 MB)

(31.) 28. Jahrgang Nr. 44

Inhaltsverzeichnis
  • November [Gedicht] G. H. Heißen Herbstes Blume, / bist so blaß, / auf der Ackerkrume / blinkt das Naß.
  • Gestalten aus dem "alten Neustrelitz" Konrad Hustaedt Neustrelitz war vor noch nicht langer Zeit unter den Städten unseres Landes die jüngste. Wenn es dieser vom Standpunkt des Historikers eigentlich so unverhältnismäßig jugendlichen Gründung naturgemäß versagt bleiben muß, auf eine große Vergangenheit zurückzuschauen, so ist dennoch manches von ihr und vornehmlich von denen, die einst hier wirkten, ihr Leben der Stadt vorübergehend gewidmet haben, zu erzählen. Und mag auch der Garten der Erinnerung in keine tiefen Gründe führen, manches sympathische Bild erschließt sich demjenigen, der still und andächtig der leisen und tloch so eindringlichen Sprache der Vergangenheit zu lauschen versteht.
  • Ein Caroliner in Syrien Otto E. Heipertz Eines Sommertags - freilich in Südafrika war es gerade Winter, der jedoch fast unserem Sommer gleicht - im Jahre 1962 erreichte mich die Nachricht aus Bonn, daß ich als ständiger Vertreter des Botschafters in Damaskus vorgesehen sei. So war also die Zeit in Kapstadt zu Ende, eine Zeit, gefüllt mit den Eindrücken der herrlichen Landschaft des Kaps der Guten Hoffnung, einer aus den Einwanderern fast aller europäischen Völker zusammenwachsenden Nation, eines wirtschaftlichen Aufstiegs fast ohne Beispiel, von Bedrohungen aus dem Innern wie von außen. Und ich mußte in Kürze die Deutschen verlassen, die in großer Zahl ihr Glück in Südafrika gesucht und meistens auch gefunden hatten.
  • Vom Starstecher zum Maschinenbauer. Der Neubrandenburger Dr. med. Dr. phil. Ernst Alban 1791-1856 Annalise Wagner Es ist nicht übertrieben, wenn man den vor 170 Jahren in Neubrandenburg geborenen Ernst Alban als ein technisches Genie bezeichnet. Durchschnittlich weiß der gebildete Mecklenburger nur, daß er ein damals berühmter Maschinenbauer war. Daß er auch mehrere Erfindungen gemacht hat, u. a. die der Hochdruckdampfmaschine, ist schon weniger bekannt. Und schon gar nicht ist bekannt, welchen Umweg er machen mußte, um zu seinem Ziel zu gelangen und seine maschinelle Besessenheit ausleben zu können. Wir wollen diesen schweren abenteuerlichen Stationen seines Lebensweges nachgehen, da sie uns beispielhaft in ihrer Zielstrebigkeit, Einfachheit und dem unerschütterlichen Glauben an die eigene Sendung zu sein scheine
  • Der Wolfsgarten bei Strelitz Hans Witte In der Kalkhorst bei Strelitz befindet sich eine Vertiefung, die den Namen "Wolfskuhle" führt. Daß diese Benennung nicht auf einem Spiel der Phantasie, sondern auf Tatsachen beruht, läßt sich schon daraus entnehmen, daß auch die große Schmettausche Karte den Südosten der Kalkhorst mit den Worten "die Wolffs-Kuhlen" kennzeichnet. Hier muß eine Gegend sein, in der die Wölfe noch in verhältnismäßig später Zeit eine Rolle gespielt haben. Und wenn wir die im Neustrelitzer Hauptarchiv aufbewahrten Kammer- und Renteiakten einsehen, so finden wir in der Tat, daß der gegen die Wolfsplage geführte Ausrottungskampf hier einen Hauptstützpunkt hatte.
  • Chronik der Stadt Burg Stargard und ihrer Gemarkung im Rahmen der Landesgeschichte VIII f 1 P. Steinmann Durch den Übergang über die Eibe und durch die siegreiche Schlacht bei Wartenburg (3. Oktober), in der sich die Strelitzer Husaren sehr auszeichneten, hatte Blücher das Gesetz des Handeins an sich gerissen: Er konnte die lange erstrebte Verbindung mit der Nordarmee Bernadottes herstellen und ihn zwingen, am 4. und 5. Oktober 1813 die Elbe bei Aken und Roßlau zu passieren. Damit war der Augenblick gekommen, daß - entsprechend dem Trachenberger Feldzugsplan - beide Armeen und die große Böhmische Armee Schwarzenbergs konzentrisch gegen Napoleon in Richtung auf Leipzig vorgehen konnten, um zur Entscheidungsschlacht gegen den Korsen anzutreten.
  • Einsamkeit [Gedicht] Fritz Hagemann Und Tage sind: so wie ein Kranichzug / Auf ödem Herbstfeld vor den Winterstürmen, / Wie Stunden, die in ewig-gleichem Flug / Abfallen von den nebelfeuchten Türmen,
  • Die Kalkhorst mit dem Kronenberg H. R. Im Süden von Strelitz liegt die Kalkhorst Wenn einmal ein Sturm riesige Buchen entwurzelt, ist das aufgerissene Erdreich weiß mit Kalk durchsetzt. Auf der alten Schmettauschen Karte vom Jahre 1780 ist in der Kalkhorst noch ein Kalkofen verzeichnet. Die Kalkhorst war damals nahezu eine Insel, umgeben von dem kleinen und dem großen Trebbower See und der inzwischen zu Wiesen gewordenen Stendlitz. Als Kinder konnten wir uns gleich "hinter der Bahn" knapp 100 m vom letzten Haus des "Zickenurts", des Wagenplatzes der Stadt- wo im Frühling und im Herbst auf dem Benzinsehen Karussel mit seiner Drehorgel "dann und wann ein weißer Elephant" unsere Träume erfüllte - die Schlittschuhe anschnallen und dann ungehindert bis an die Kalkhorst und hinauf auf den Trebbower See laufen.
  • Wilhelm Unger 1775-1855, Neffe von Wilhelm Tischbein, Hofmaler und Professor in Neustrelitz. Anhang IV (Zusatz) Eckhard Unger Anhang IV. Werke (Zusatz) übermittelt durch Architekt Wilhelm Saenger, Kassel, am 4. IX. 1964, als den Besitzer der Ölgemälde. Vgl. Heft 39.
  • Über den Ursprung und die Geschichte Malchins (III) Ulrich Fischer Gesichtspunkte bei der Anlage der Stadt. In Mecklenburg haben von den 52 Städten 44 Städte ihr Stadtrecht im 13. und 14. Jahrhundert (Schwerin bereits im 12. Jahrhundert) erhalten; 37 davon allein im 13. Jahrhundert (in Pommern und der Mark liegen die Dinge ähnlich). Es sind durch einen Willensakt des Landesherrn entstandene Gründungen, meistens "aus frischer ·wurzel". Bei Malchins Gründung "in einer weiten Einöde" haben offensichtlich strategische Überlegungen mitgesprochen: Sicherung des neuerworbenen Landes Circipanien gegen Pommern.
  • Über die Göttinger Hainbündler Ernst Theodor Brückner und Johann Heinrich Voß Annalise Wagner Groß- Vielen und seine literarische Bedeutung im 18. Jahrhundert. In Groß-Vielen, im Pastorhaus, fand 1769 die Begegnung zweier Mecklenburger statt, die durch ihre Mitgliedschaft im Göttinger Hainbund in der Literatur des 18. Jahrhundert eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Dies waren der Pastor Ernst Theodor Brückner und Johann Heinrich Voß.
  • Möwen im Winter [Gedicht] Egon Tschirch Sie haben hellhoch ihr hartes Gebet, / Das der nur, der hungrig ist, ganz versteht, / In den Himmel über der Stadt geschrieben.
  • Marburg - zwischen Heiligen und Heutigen Hans-Dieter Schäfer Das vierte Carolinertreffen in Marburg ist verrauscht. Wie stets, wenn sich viele alte Freunde nach langer Zeit begrüßen, waren die Herzen in ihrer Aufgeschlossenheit, in ihrem für ein paar Stunden des Zusammentreffens und gemeinsamen Erinnerns gemeinsamen Schlag bereit, auch hohen Empfindungen Raum zu geben. So mögen denn einige geistige Konturen, die dieses Treffen im Marburger Raum unsichtbar überspannten, nachgezeichnet werden. Mögen auch ähnliche wie die hier beschriebene Konfiguration in jedem Kulturraum und bei jedem Anlaß zu beobachten sein - sie ins Bewußtsein zu heben, bedeutet verstärkte Wirksamkeit, potenzierte formende Kraft.
  • Die niederdeutsche Predigt in der Elisabethkirche zu Marburg am 25. September 1965 Hans Henning Schreiber Een is noch bi uns. He hett seggt: "lck bün bi juch alle Dag bet an't End von de Welt." Ja, Herr Jesus, schenk uns dien Wurt un lat uns verstahn, wat du uns seggen wisst. Uns Herrgott wes bi uns alltohop un schenk uns sienen heiligen Geist. Amen.
  • Sang an die Toten G. H. Piehler; K. Gerigk Immer muß ich lauschen / dem verwehten Sang, / hör' die Stimmen rauschen, / hör' der Worte Klang. / Tot sind nun die Brüder, / hin das Saitenspiel, / Lautenklang und Lieder / wurden beide still.
  • Karl Nahmmacher + Willi Cordua Am Montag, dem 27. September, ist unser Lehrer Karl Nahmmacher sanft eingeschlafen. So war ich wieder vom 29. September bis 1. Oktober in Neustrelitz. Wenn auch diesmal mein geliebter Lehrer und Freund von uns gegangen war, so waren es dennoch erhebende Tage, die ich in seiner unmittelbaren Nähe noch einmal verleben durfte. Ganz wundervoll schlief ich in den beiden Nächten in seinem Schlafzimmer. Jeden Morgen war mir so, als wenn ein guter Engel meinen Schlaf bewacht hätte. Am Tage vor seinem Tode sagte er zu seiner Tochter: "Morgen geht es nun zu Ende." Und so war es.
  • 170 Jahre Carolinum - Marburg 1965 H. L. "Wohin bewegen wir uns? Fort - von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?" Diese Fragen aus der "Fröhlichen Wissenschaft" (Buch 3, Kap. 125) des großen Philosophen und Philologen Friedrich Nietzsche mögen manchem von uns in jenen Tagen durch den Kopf gegangen sein, als ein neues Carolinertreffen in greifbare Nähe zu rücken begann. Würden diesmal die Begegnung und das Gespräch, so wie wir es erhofften, stattfinden? Würde sich der sonst oft so leere Raum um uns mit Leben zu füllen beginnen? Würden unsere Herzen in diesen Stunden so zueinander finden, wie es unseren Wünschen und Vorstellungen entsprechen müßte? Nun, auf alle diese Fragen gibt es heute eine klare Antwort: Das unvergeßliche vierte Treffen der Caroliner in der Zeit vom 24. bis 26. September 1965 in Marburg, jener Stadt, die eine Fülle von Kostbarkeiten aus vielen Jahrhunderten in ihren Mauern birgt und einen ausgezeichneten, unvergleichlichen Rahmen für eine solche Veranstaltung gibt, übertraf alle unsere Erwartungen und ließ aus einem leisen Hoffen freudige Zuversicht werden. Es war ein gelungenes, ein glanzvolles Fest.
  • Otto Engelhardt - Kyffhäuser + G. H. P. Im Frühling 1965 nahm der Maler Otto Engelhardt-Kyffhäuser von dieser Welt Abschied. Das Leben eines Thüringer Künstlers, den das Schicksal nach dem schönen Görlitz in Schlesien geführt hatte und dessen Zufluchtsort nach dem Zusammenbruch die damals noch kleine, von Wäldern und Bergen umgebene Universitätsstadt Göttingen wurde, hat damit ein Ende gefunden. Trotz seiner 80 Jahre war er noch unermüdlich schaffend tätig und morgens in aller Frühe konnte man ihn an der Staffelei sehen, denn er lebte ganz nach dem ewigen Rhythmus des Tages.
  • Ein erfolgreiches Jahrzehnt - Zu Dr. Wilhelm Gernentz 75. Geburtstag Gerhard Böhmer-Teterow Es ist merkwürdig, wie verschieden unser menschliches Zeitmaß sich kundtut, je nachdem ob wir voraus oder zurück schauen. Ein Dreiviertel Jahrhundert, dessen Anfänge bereits in die "neunziger" Jahre fallen und das sich nun rundet ... ist lang und leer, wenn das Kind in seine dunkle Zukunft schaut. Es schrumpft trotz der gewaltigen Fülle des Erlebten zu einem zweidimensionalen, filmartigen Gemälde zusammen, wenn der Jubilar es zurückschauend betrachtet.
  • Richard Benz 80 Jahre Der Literatur-, Musik- und Kunsthistoriker Richard Benz wurde am 12. 6. 1884 in Reichenbach im Vogtland geboren, war Professor an der Universität Beideiberg und wurde später Ehrenbürger der Stadt. Wenn man nur einen Blick tut in die Fülle dessen, was er im Laufe elines langen Lebens an Büchern, Schriften und Aufsätzen schuf, und wenn man einige seiner Werke gründlich studiert hat, dann wird sichtbar, welch ein eminent begabter und hochbefähigter Geist uns in seiner Persönlichkeit gegenübertritt. Wir wollen uns bei diesem kurzen Hinweis auf einige von dem Referenten persönlich hochgeschätzte Arbeiten von Richard Benz beschränken.
  • Wie man die Einheit der Schrift verscherzen kann Rudolf Krämer-Badoni Im folgenden veröffentlichen wir einen Ausschnitt aus einem Artikel des bekannten Journalisten und Schriftstellers Rudolf Krämer-Badoni. Wir sind uns darüber klar, daß wir keinen Gegner überzeugen werden. Das kann und darf uns aber nicht daran hindern, die durch den Begründer der germanischen Sprachwissenschaft Jacob Grimm (1785-1863) als historisch und ästhetisch richtig erkannte und erwiesene Kleinschreibung immer wieder dem Leser vor Augen zu halten. Er, Jacob Grimm, plädiert in seiner Vorrede zu seinem Deutschen Wörterbuch mit Leidenschaft für die Kleinschreibung und bezeichnet das Großschreiben der sogenannten Hauptwörter als eine "alberne pedanterie".
  • Bei einem Mecklenburger in Südafrika zu Gast Max Tepp Eine der schönsten Schaffarmen von Patagonien, die vor zehn Jahren noch ungeheure Geldsummen verschlang und keinen blanken Pfennig abwarf, wurde seit etwa 10 Jahren von einem Mecklenburger Landwirt verwaltet, der in einigen Jahren aus der unproduktiven, vernachlässigten Farm eine produktive von mustergültiger Ordnung schuf. Da habe ich erst gesehen, was eiserne Selbstdisziplin und unermüdlicher Fleiß zu leisten imstande sind. Ich bin oft auf der Farm zu Gast gewesen. Dann ritten Don Carlos und ich den ungeheuren Kamp ab. Trotzdem wir uns beim Reiten von diesem und jenem erzählten: von der Heimat, vom Gehen hinter dem Pflug, von der Arbeit auf Mecklenburger Gütern: von den Kindem usw., so waren Don Carlos Augen doch überall im Kamp.
  • Sie fuhren nach England Hermann Rössler Deutsche und Schweizer vom 16. bis 19. Jahrhundert sehen englische Städte und Landschaften. Dover, von riesigen Kreidefelsen umgeben, wirkt wie eine Festung auch ohne Festungswerke. Der norwegische Dichter Wergeland sah die "sonnenbeschienenen Klippen von Dover" als Bastion der Freiheit an. Englands größter Dramatiker sah sie anscheinend anders. Sonst hätte er seinen König Lear nicht den Wunsch hegen lassen, sich vom spitzesten dieser Felsen vor Verzweiflung ins Meer zu stürzen.
  • Henriette Sontag und der kleine Kavalier auf dem Ziercker See Annalise Wagner Am 3. Januar jährt sich der Geburtstag der vielgefeierten Künstlerin Henriette Sontag (3. 1. 1806), später verehelichten Gräfin Rossi. Sie war zu gleicher Zeit wie die große Weimarer Schauspielerin Caroline Jagemann als Gast am Neustrelitzer Hoftheater. Jene als Iphigenie in Glucks Oper, die Jagemann als Norma in Bellinis Oper. In allen Kritiken wird sie die bezaubernde Rose, die unvergeßliche Nachtigall genannt. Sie war ein oft und gern gesehener Gast im Neustrelitzer Theater- und Konzertsaal und besonders am Hofe.
  • Zum 75. Geburtstag von Friedrich Griese G. H. Piehler Am 2. Oktober versammelten sich Vertreter der Landsmannschaft Mecklenburg, des Freundeskreises der Mecklenburger, des Landkreises Uelzen, der Stadt Bevensen und zahlreiche Freunde und Verehrer Friedrich Grieses im Festsaal des "Hauses der Jugend" in Bevensen zu einer Feierstunde zu Ehren unseres mecklenburgischen Dichters. Der erste Bundesvorsitzende der Landsmanns.chaft Mecklenburg, Staatssekretär Dr. Dr. Wegner, sprach dem Jubilar die Glückwünsche seiner Landsleute aus und überreichte als Geschenk ein Bild des mecklenburgischen Malers Wolter.
  • Der Leiter des Möllner Museums und Staatsarchivs C. F. Maaß G. H. P. Seit 15 Jahren hat der Mecklenburger C. F. Maaß die Betreuung und Leitung des Museums in Mölln und wenige Jahre später auch des Staatsarchivs übernommen. Die vorbildliche Arbeit, die er in diesen selbstgewählten Aufgaben bewiesen hat, zeigt uns, wieviel Opferbereitschaft in der alten Generation steckt. Vielleicht gibt sie dem einen oder anderen der jüngeren Mannschaft einen Anreiz, um ähnliche Wege zu gehen, zumindest aber Achtung zu gewinnen vor den Altvorderen, an denen die Jugend leicht mit einem Achselzucken über soviel selbstlose Mühe hinweggeht. C. F. Maaß war zunächst Lehrer an der Realschule in Rostock, dann seit 1928 an der Übungsschule der Hochschule für Lehrerbildung ebendort. In dieser Zeit übernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift "Uns' plattdütsch Heimat" und 1935 auch die des "Voss- und Haas-Kalenders".
  • Bücher und Buchbesprechungen
  • Zum Gedächtnis des Gynäkologen Prof. Dr. med. Hans Runge, Heidelberg Hans Runge Mitte Oktober jährte sich der Tag, an dem einer der größten unter den Carolinern uns für immer verließ. Die gerrauere Kunde von dem so traurigen Geschehen erreichte uns zu spät, um sie in dem vorjährigen Weihnachtsheft mitzuteilen. So sei jetzt seiner noch einmal gedacht. Hans Runge, der sich als Gynäkologe und Helfer der leidenden Menschheit in jahrzehntelanger Arbeit und Forschung einen internationalen Ruf erworben hatte, befand sich in München auf einer Gynäkologentagung, als der Tod ihn, den Fußgänger, durch einen Autounfall niederwarf.
  • Uns´ plattdütsch Eck
  • Mien Vadders Rat [Gedicht] Wanda Schlegel Wat meinst, wat is de Welt, mien Diern? / So lütt, so grot, so nah, so fiern, / in Sünnschien un mit all ehr Pracht, / mit Mand un Stierns in stille Nacht.
  • Dat Utrotten [Gedicht] Wanda Schlegel De Pastor kek ut't Finster rut, / de Welt seg buten gor tau leiwlich ut, / de Gordenbeiten wiern all gräun, / he seg al Osterglocken bläuhn.
  • Oltspraken Wüür
  • Vermischte Beiträge
  • Deutsches Requiem von Brahms in Neustrelitz aufgeführt - Festliches Ereignis anläßlich der Gründung der Singakademie vor 125 Jahren Anläßlich der 125jährigen Wiederkehr ihres Gründungsjahres unternahm es die Singakademie Neustrelitz, für eine Festaufführung das Chorwerk "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms einzustudieren. Diese deutsche Totenmesse nach Worten der Heiligen Schrift, die sich der 35jährige Brahms selbst zusammengeteilt hatte, gehört zu den schönsten, tiefsten und zugleich erhabensten Werken der Chorliteratur. In edelster Weise wird von Trauer gesungen, aber zugleich von Trost. Es ist ergreifend, in welch sicherer Weise Brahms tiefste menschliche Erkenntnisse musikalisch ausdrückt.
  • Professor Dr. Carl Saß im Dezember 90 Jahre Herbert Müller-Praefcke Meine Verehrung für ihn begann 190: Gymnasium Neubrandenburg, Quarta, Mathematik. Zu den alten, uralten Lehrern trat ein junger - Dr. Saß. Groß und schlank, munter und immer fröhlich. Den Grundzug seines Wesens, schlichte, vom Religiösen her bestimmte Vornehmheit, spürten wir Quartaner wohl noch nicht. Im Jahr danach zogen meine Eltern nach Neustrelitz, ich wurde Caroliner. Als Erinnerung an Neubrandenburg blieb: da war dieser fröhliche Lehrer Dr. Saß.
  • Studienrat Hartwig Burchard + G. H. Piehier Am 2. August 1886 wurde Hartwig Burchard in der mecklenburgischen Stadt Plau geboren. Er besuchte die humanistischen Gymnasien zu Neubrandenburg und Friedland und bestand Michaelis 1907 das Abiturientenexamen. Nachdem er seiner militärischen Dienstpflicht beim damaligen Telegraphen-Bataillon I in Berlin genügt hatte, studierte er in München, Berlin, Straßburg und Halle Latein, Deutsch, Geschichte und im besonderen Philosophie.