Norwegische, polnische und deutsche Schüler und Schülerinnen engagieren sich
beim 1. Willy-Cup für den Schutz der Umwelt

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Vom 12. bis 15. Mai 2024 fand der erste Willy-Cup der norwegisch-deutschen Willy-Brandt-Stiftung unterstützt vom Schulverein Carolinum e.V. sowie der Stiftung Wälder von Morgen am Gymnasium Carolinum statt. 18 Schülerinnen und Schüler aus Norwegen, Polen und Deutschland konnten hier an einem Wettbewerb teilnehmen, bei dem es darum ging naturwissenschaftliche Fragestellungen und praktische Aufgaben zur Erhaltung verschiedener Ökosysteme im Schulwald des Gymnasium Carolinum zu lösen.

Die 18 Teilnehmenden konnten aufgeteilt in 3 Gruppen, zu jeweils zwei norwegischen, zwei polnischen und zwei deutschen Schülerinnen und Schülern, je ein eigenes Thema bearbeiten. So beschäftigte sich eine Gruppe mit Waldmanagement und Klimaschutz auf den Schulwaldflächen in Wesenberg. Dazu konnten am ersten Tag zunächst eigene Aufnahmen in verschiedenen Waldgebieten machen. Dort wurden unter anderem Baumhöhen und Durchmesser bestimmt und die Gruppe untersuchte wie viel CO2 die untersuchten Bäume in ihrem Leben bereits gespeichert haben.

Spannend war dabei für die Schüler:innen vor allem die Betrachtung von verschiedenen Waldsystemen. „Mir war bisher gar nicht bewusst, dass Wald, nicht gleich Wald bedeutet und wir einen anderen Wald brauchen als wir in bisher oftmals vorfinden, um sie für den Klimawandel fit zu machen“ erklärte Jette (Klasse 10/2). Denn der untersuchte Mischwald wies eine höhere CO2 Speicherungskapazität auf als die Kiefern Monokultur. Viele Wälder müssen verändert und bspw. mit verschiedenen Baumarten angereichert und strukturierter werden, um in Zukunft klimastabil zu sein. Passend dazu bauten die Schülerinnen und Schüler in Babke sogenannte Häherkästen. Diese helfen dabei neue Baumarten in Kiefernwäldern zu etablieren und das ganz ohne Pflanzung. In diese Kästen werden Eicheln gelegt. Der Eichelhäher sammelt diese und versteckt sie im Waldboden, um sich einen Wintervorrat anzulegen. Einige davon vergisst der Vogel. Aus diesen können dann junge Eichen wachsen.

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit Offenlandmanagement und Biodiversitätsschutz in Pieverstorf. Dort identifizierten die Schüler und Schülerinnen mit Hilfe einer App verschiedene Pflanzenarten im Grassland und auf einer Blühparzelle. Anschließend berechneten und verglichen sie mit verschiedenen Biodiversitätsindizes die Artenvielfalt auf beiden Flächen und recherchierten wie diese Flächen, als Teil unserer Offenlandschaft, zum Schutz von Böden und Tierarten beitragen können.

Eine dritte Gruppe beschäftigte sich mit dem Management von Feuchtgebieten und Klimaschutz in Blankenförde. Dort entwickelten sie einen eigenen Managementplan, um ein ehemaliges Moor zu renaturieren und lernten, wie Moore zum Erhalt seltener Arten und zur CO2 Speicherung beitragen.

Nach den praktischen Arbeiten hatten die Schüler:innen Zeit im Carolinum ihre gesammelten Daten zu bearbeiten und ihre Präsentationen vorzubereiten. Diese konnten sie am letzten Tag des Willy-Cups, am Mittwochmorgen, in der Aula vor einem großen Publikum vorstellen. Neben dem Schulleiter Henry Tesch, waren auch der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus, die Geschäftsführerin der Norwegisch-Deutschen Willy Brandt Stiftung Ingunn Tveide, sowie Erik F. Øverland, der Botschaftsrat (Entsandter für Bildung und Forschung) der norwegischen Botschaft in Berlin anwesend. Die beeindruckenden Präsentationen waren ein gelungener Abschluss für die ereignisreichen Tage der Schülerinnen und Schüler, die als erste Absolventen eines Projektes der neu gegründeten Schulwald-Akademie Jost-Reinhold neben einem Zertifikat auch Holzmedaillen und T-Shirts erhielten.

Neben viel neuem Wissen zu verschiedenen Ökosystemen und wie man diese schützen kann, sind auch neue Freundschaften entstanden und die Schülerinnen und Schüler genossen gemeinsame Abende am Lagerfeuer im Camp Carolinum in Babke. Natürlich standen auch kulturelle Aspekte auf der Agenda, um den gemeinsamen Austausch zu fördern.

Wir bedanken uns bei der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, welche die Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland fördert und dieses Projekt mit initiiert hat. Weiterhin bedanken wir uns bei der Stiftung Wälder für Morgen, die die Flächen des Schulwaldes Gymnasium Carolinum bereitstellte. Bei der Pomerania, die im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Polska 2021-2027 das Projekt unterstützt hat. Und natürlich bedanken wir uns beim Schulverein Carolinum e.V. ohne dessen Unterstützung ein solches Projekt nicht stattfinden könnte.

Aber vor allem bedanken wir uns bei allen Schüler:innen und Lehrer:innen, die diese spannende und ereignisreiche Woche mit gestaltet und ermöglicht haben. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Willy Cup 2025!

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