GYPT - German Young Physicists’ Tournament
vom 08.-10.03.2019 in Bad Honnef

Der GYPT ist ein Physikwettbewerb auf Englisch, aber keine Sorge, es klingt viel schlimmer als es ist. Im Wahlpflicht- oder Projektfachunterricht behandelt man eines der auf der offiziellen Website gypt.org frei wählbaren Probleme indem man den Versuch aufbaut, physikalische Hintergründe klärt, Parameteruntersuchungen durchführt und auswertet, den Versuchsaufbau gegebenenfalls optimiert und physikalische Theorie und Messergebnisse vergleicht.

Anschließend präsentiert man seine Ergebnisse in einem idealerweise 12 Minuten langen Vortrag beim Regionalwettbewerb. Darauf folgt eine ebenfalls 12 minütige Diskussion, welche von einem anderen Team geführt wird und auf das Verständnis, Unzulänglichkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten des Experimentes abzielt. Man selbst bekommt für den Vortrag doppelte und das andere Team für die Diskussion einfache Punkte, die von einer Jury vergeben werden. Nachdem unser Team namens “die Pfuscher“ den Regional- bzw. Landeswettbewerb an unserer Schule gewonnen hat, bekamen wir die Möglichkeit zum Bundeswettbewerb zu fahren. Dieser fand im 6. Jahr im Physikzentrum Bad Honnef statt, welches gleichzeitig der Hauptsitz der DPG (der Deutschen Physikalischen Gesellschaft) ist. Es gab dieses Jahr ungefähr 80 Teilnehmer, die mit ihren Betreuern im Physikzentrum untergebracht und dort auch umfassend mit allem versorgt werden was man in drei Tagen für das leibliche Wohl so brauchen kann.

Wir sind aufgrund der weiten Anreise zwar zu spät für die immer stattfindende Exkursion angekommen, konnten so aber gleich an der Einführung und Belehrung im großen Hörsaal teilnehmen. Nach dem anschließenden Abendessen wurde an einem Aushang über die zeitliche Einteilung der Matches am Folgetag informiert. Wir waren von 9 bis ungefähr 14 Uhr dran, wo wir unsere drei vorbereiteten Präsentationen halten sollten. Am Abend gab es noch einen interessanten Vortrag über die vermeintlich unbegründbare Existenz des Universum, aber viele Teilnehmer nutzten die Zeit um ihre Voträge für den nächsten Tag zu üben, die Technik zu testen oder die zugewiesenen Diskussionsprobleme zu recherchieren, um dem gegenerischen Team vielleich am nächsten Tag mehr entgegenzusetzen zu haben. Nach einer dementsprechend kurzen Nacht starteten die ersten Vorträge um 9 Uhr am Samstag. Zuerst hielt Max seinen Vortrag und direkt danach Johannes. Unsere Gegner haben jeweils die vollen 12 Minuten in der Diskussion genutzt, was man von uns leider nicht behaupten kann. In den nächsten drei Matches waren wir dann für die Diskussion zuständig und im Anschluss daran hielt noch Julian seinen Vortrag. Die Jury bewertete uns geheim, sodass wir nur am Feedback der Jury erkennen konnten, wie gut wir uns geschlagen hatten. Während die anderen Teams teilweise bis 18 Uhr in Matches steckten, hatten wir dann etwas Freizeit und haben das schöne alte Haus mit neuem Anbau sowie die nähere Umgebung erkundet. Gegen 19 Uhr wurden dann die drei Finalteams bekannt gegeben – interessanterweise waren zwei unserer Gegner darunter. Diese Teams nutzten die halbe Nacht, um zu entscheiden welchen Vortrag Sie präsentieren wollen und wer die Diskussion führen wird und natürlich um zu üben, während wie beim Bowling mit einem unserer Gegnerteams gespielt haben. Mit diesem Team haben wir uns ganz gut verstanden, daher haben wir ihnen nachher als Zuschauer bei ihren Proben für das Finale geholfen. Der GYPT ist zwar ein Wettkampf, aber man fühlt sich untereinander nicht wie Gegner – alle Teilnehmer sind dabei, weil sie physikalisches Interesse haben und das verbindet.

Am nächsten Tag fand dann um 9 Uhr das Finale statt: eine spannendes und physikalisch sehr anspruchsvolles Spektakel, das dann doch erkennen ließ, wie ehrgeizig die Teilnehmer sind. Die Jury bewertete nach jedem Match beide Teilnehmer öffentlich, so dass die Sieger schon abzusehen waren, doch die Siegerehrung fand erst nach zwei kleinere Begrüßungen zur Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die die finanzielle Ausrichtung des Wettbewerbs übernimmt, und eines Vertreters des IYPTs – der folgenden Stufe für alle teilnehmenden Länder der Welt – statt. Das Siegerteam erhält die Goldmedaille, die beiden anderen Finalteams Silber und weitere sehr gut platzierte Teams des GYPTs die Bronzemedaille sowie Buchpreise und Gutscheine. Weiterhin werden noch 10 Schüler mit der besten Einzelwertung zum Workshop für den IYPT eingeladen, aus denen dann dort 5 für die Teilnahme in diesem Jahr in Polen ausgewählt werden. Naja, sagen wir mal, wir haben teilgenommen und sind um eine Erfahrung und viele unglaubliche Eindrücke reicher, hatten ein spannendes und abwechslungsreiches Wochenende und können jedem eine Teilnahme am Kurs GYPT und natürlich am Bundeswettbewerb nur empfehlen!

Maximilian Seumel, Julian Rönnbeck und Johannes Haldan

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